Anders als der Titel des Blogeintrags vielleicht vermuten lässt, handelt es sich dabei um keine neue Episode von The Big Bang Theory. Sondern um ein Phänomen (okay, vermutlich etwas übertrieben) welches ich mir schon seit Jahren nicht erklären kann. Ich merke mir viele Dinge. Viele wichtige Dinge, viele unwichtige Dinge, viele sinnlose Dinge. Ich bezeichnete mich selber in der Vergangenheit nicht umsonst schon als Lexikon des unnützen Wissens.
Namen? Kein Problem.
Wer mich besser kennt, weiß dass ich über ein ausgeprägtes Namensgedächtnis verfüge. Ich könnte nach 25 Jahren noch immer alle meine KollegInnen aus der Volksschule namentlich aufzählen. Gleiches gilt für meine MitschülerInnen aus dem Gymnasium und meine MitstudentInnen aus FH Zeiten. Ich weiß, welche SchauspielerInnen in den 90ern die Academy Awards für den Besten Hauptdarsteller oder die Beste Hauptdarstellerin gewonnen haben. Ich könnte gesamte Mannschaften der SV Ried aus den 90er-Jahren aufzählen. Et cetera, et cetera.
Im Grunde kann ich schon seit Jahren auch problemlos bluffen, weil bei einigen Dingen niemand [mit einem Smartphone] überprüfen kann, ob bei einem rezitierten Fakt nun Wahrheitsgehalt gegeben ist oder ich einfach nur mit 72o all-in gehe. Quasi ähnlich wie bei Rolex-Trägern. Wenn jemand vermögend ist, kann er sich eine echte Rolex leisten. Er kann aber genau so gut sparen und sich eine Fälschung zulegen, weil 99% aller Menschen nicht eruieren können, ob es sich dabei um eine Fälschung handelt und man zeitgleich weiß, dass es sich (eben aufgrund der Vermögenssituation) um ein Original handeln kann. Doch ich drifte gerade etwas vom Thema ab.
Dieser Name? Ein großes Problem.
Denn dies alles wird über den Haufen geworfen, wenn es um eine bestimmte Person bzw. einen bestimmten Namen geht: Enter Carey Mulligan. Die britische Schauspielerin aus London ist 32 Jahre alt, 170 cm groß, mit Marcus Mumford liiert (ja, genau dem), wurde 2009 für „An Education“ als Beste Hauptdarstellerin für den Oscar nominiert und ist seit „Drive“ eine meiner Lieblingsschauspielerinnen und gleichzeitig auch ein celebrity crush.
All diese Fakten kann ich mühelos erwähnen ohne irgendwo nachlesen zu müssen (es kann gerne jemand überprüfen, ob irgendetwas davon nicht der Wahrheit entspricht). Doch es gibt ein riesengroßes Problem.
Ich merke mir ihren Namen nicht.
Immer wenn ich sie in einem Film sehe, muss ich überlegen wie sie heißt – und es fällt mir nicht ein. Das klingt jetzt wohl ziemlich kurios. Aber dieser Name ist wie ein blinder Fleck, ein toter Winkel in meinem Gehirn. Ich habe es mit Eselsbrücken probiert (z.B. Jim Carrey – Carey – Mull Of Kintyre – Mulligan) – funktioniert nicht (funktioniert sonst überall). Wenn sie mich jemals ausrauben würde [die Chancen sind wohl eher gering], könnte ich dem Phantombildzeichner eine exakte Beschreibung ihres Gesichtes geben.
Wenn ich in einem Gespräch gefragt werde „Ja, wo spielt sie denn mit?„, dann kann ich von Drive über Shame, The Great Gatsby, An Education, Suffragette, Inside Llewyn Davis und Mudbound quasi ihre komplette Vita aufzählen. Ihren Namen könnte ich freilich nicht nennen. Daher spreche ich mittlerweile liebevoll vom Carey-Mulligan-Paradoxon (lt. Duden „etwas, das einen Widerspruch in sich enthält“).
Kann mir das jemand erklären? Ein Gehirnforscher, ein Neurologe (*hüstel* – jetzt weiß ich bald endgültig, ob eine bestimmte Person meinen Blog regelmäßig liest) oder ein Psychiater? Kann jemand eine ähnliche Gegebenheit bei sich selber feststellen?
Dieser Blogartikel ist quasi mein letzter Rettungsanker um dieses „Problem“ in den Griff zu bekommen. Falls dies auch nicht hilft, muss ich sie irgendwann mal persönlich treffen und ihr diese Geschichte erzählen. Aber ich könnte sie halt nicht [beim Namen] ansprechen.
Quellenverzeichnis:
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