Best of 2020: Serien
Ich habe mein Bewertungssystem ausnahmsweise mal nicht geändert. Wie im letzten Jahr besteht meine Liste heuer sowohl aus Serien, welche im aktuellen Kalenderjahr ihre Premiere (in Europa) gefeiert haben, als auch aus fortlaufenden Serien mit mehreren Staffeln. Zu Beginn ein kurzer Rückblick auf meine bisherigen Serien des Jahres:
2019 | Mr. Robot (Staffel 4) |
2018 | Killing Eve (Staffel 1) |
2017 | Halt And Catch Fire (Staffel 4) |
2016 | Stranger Things (Staffel 1) |
2015 | Mr. Robot (Staffel 1) |
2014 | Game of Thrones (Staffel 4) |
2013 | Breaking Bad (Staffel 5.5) |
Wie schon bei den Filmen habe ich auch bei den Serien den Metascore und den IMDb-Score bewusst weggelassen. Sämtliche dieser Bewertungen sind nämlich subjektiv und ich habe mich schon selber einige Male dabei ertappt, dass ich mir eine Serie nicht anschaue, nur weil die populäre Bewertung nicht einen bestimmten Kritikerwert überschreitet. Per Klick auf den Serientitel werdet ihr jedoch zur jeweiligen IMDb-Seite weitergeleitet. Bevor ich euch noch weiter mit meinem Regelwerk langweile, hier nun endlich die Liste meiner Top10 des Jahres 2020:
10 – The Outsider (Season 1 | HBO)
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10 Folgen (9h 40min)
Wo kann man es in Österreich sehen? sky Mediathek, Amazon (kostenpflichtig)
Cast: Ben Mendelsohn, Cynthia Erivo, Bill Camp, Jason Bateman, Paddy Considine
Einschätzung: Der nächste Satz ist kein Spoiler sondern die Handlung der ersten Minuten der ersten Folge: ein unscheinbarer Familienvater ermordet ein Kind bestialisch, obwohl er zum Zeitpunkt des Mordes in einer anderen Stadt war und dabei auch gefilmt wurde. Diese erste Folge der Stephen-King-Adaption ist vermutlich das spannendste und mysteriöseste, was das Serienjahr 2020 zu bieten hat. Nur leider kann die Serie dieses Niveau im weiteren Verlauf nicht annähernd halten. Gerade im Mittelfeld der Serie gibt es immer wieder Längen und auch die Story wird zunehmend wirrer und selbst für Mystery- bzw. King-Fans schwer nachzuvollziehen.
Wie auch immer, Ben Mendelsohn (Emmy-Sieger für Bloodline) brilliert als verbitterter Polizist, der mit einer Tragödie im Privatbereich nicht fertig wird. Cynthia Erivo (zweifach oscarnominiert für Harriet) ist jedoch der wahre Star der Serie. Sie spielt ein Medium, das aufgrund ihrer Tätigkeit rund um die mysteriösen Mordfälle immer mehr in das Visier des Bösen gerät. Ohne zu spoilern, aber wie so oft in King-Verfilmungen überlebt nur ein Bruchteil der DarstellerInnen das Staffelende. Deswegen nur Staffelende, weil Ende Oktober von Stephen King persönlich eine 2. Staffel bestätigt wurde.
09 – BoJack Horseman (Season 6.5 | Netflix)
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8 Folgen (3h 28min)
Wo kann man es in Österreich sehen? Netflix
Cast (Stimmen): Will Arnett, Amy Sedaris, Alison Brie, Paul F. Tomkins, Aaron Paul
Einschätzung: Im Laufe der letzten 20 Jahre habe ich nur zwei Animationsserien geschaut: „The Simpsons“ und „BoJack Horseman“. BJH ist alles andere als eine Animationsserie für Kinder (was eigentlich auf die meisten Serien dieser Art zutrifft) und streng genommen aufgrund der Inhalte sogar eine reine Erwachsenenserie. Alkoholismus, Drogenmissbrauch, Selbstmord und Depression sind nur einige der Themen, welche die Serie aus der Feder von Raphael Bob-Waksberg im Laufe seiner sechs Staffeln behandelt hat.
Im 2. Teil der letzten Staffel, die Ende Jänner 2020 von Netflix released wurde, finden wir heraus, ob es für BoJack ein Happy End gibt oder ob er einmal mehr seinen Lastern erliegt. Das Ende ist herrlich sentimental und bildet den perfekten Abschluss einer Serie, die immer wieder mit extraordinären Highlights zu glänzen vermochte. An dieser Stelle will ich explizit nochmal „Free Churro“ aus Season 5 und „Fish Out Of Water“ aus Season 3 herausheben, die mir am Ende der Folge jeweils ein beeindrucktes „Wow“ entlockt haben.
08 – The Last Dance (Dokuserie | Netflix + ESPN)
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10 Folgen (8h 11min)
Wo kann man es in Österreich sehen? Netflix
Cast: Michael Jordan, Phil Jackson, Scottie Pippen, Dennis Rodman, Steve Kerr
Einschätzung: Die 1990er Chicago Bulls sind vermutlich das bekannteste und glorreichste Basketballteam aller Zeiten. Zu dieser Zeit habe mich sogar ich noch für die NBA interessiert. ESPN und Netflix haben heuer eine Dokumentation in Form einer Miniserie herausgebracht, welche den Championship-Run der Bulls zu sechs Meisterschaften zwischen 1991 und 1998 en detail beleuchtet.
Der Fokus liegt dabei klar auf Michael Jordan und porträtiert seinen Werdegang von frühester Jugend bis zum sechsten und letzten Titelgewinn. „MJ“ musste nach der Erstausstrahlung allerdings viel Kritik einstecken. Die Story wurde nämlich teilweise sehr subjektiv erzählt und es durfte auch keine Kritik an seinem Sonnenkönig-Dasein geäußert werden.
Manche seiner härtesten Konkurrenten (und auch Teamkollegen) am Court kommen manchmal ziemlich schlecht weg. Hier scheint es, dass die Autoren bewusst nach Bösewichten gesucht haben, wie es sich für eine spannende Serie nun einmal gehört. Wie auch immer – obwohl man eigentlich weiß, wie alles endet, ist „The Last Dance“ dennoch eine der interessantesten und spannendsten Sportdokumentationen aller Zeiten.
07 – Ozark (Season 3 | Netflix)
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10 Folgen (10h 1min)
Wo kann man es in Österreich sehen? Netflix
Cast: Jason Bateman, Laura Linney, Julia Garner, Janet McTeer, Tom Pelphrey
Einschätzung: In der 3. (und gleichzeitig vorletzten) Staffel sind die Einsätze für die Familie Byrde nun schon ziemlich hoch. Janet McTeer (oscarnominiert für „Alfred Nobbs“ und „Tumbleweeds“) wird als dominante Rechtsanwältin zum fixen Bestandteil der All-Star-Cast rund um Jason Bateman (Emmy für seine Regie in Season 2) und Laura Linney (4-fach oscarnominiert). Julia Garner (heuer auch als Titelcharakter in „The Assistant“ zu sehen) gewann für ihre Rolle als toughe Handlangerin von Marty Byrde (Jason Bateman) bei den heurigen Emmys übrigens ihre 2. Statuette in Folge.
Ozark ist eine dieser Serien, die von Staffel zu Staffel besser und nicht schlechter werden. Die Serie hat es aufgrund der Storyline rund um Kartelle/Drogen trotz aller Vergleiche mit „Breaking Bad“ oder „Narcos“ geschafft, ihren eigenen Weg zu gehen. Die Charaktere sind balanciert und durchleben allesamt ein glaubhafte persönliche Entwicklung. Die Serie an sich wartet immer wieder mit (teilweise auch brutalen) Überraschungsmomenten auf, wie auch ganz am Ende der aktuellen Staffel.
06 – Ted Lasso (Season 1 | Apple TV+)
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10 Folgen (5h)
Wo kann man es in Österreich sehen? Apple TV+ (Tipp: kostenloses Probevideo abschließen)
Cast: Jason Sudeikis, Hannah Waddingham, Jeremy Swift, Phil Dunster, Brett Goldstein
Einschätzung: Alles begann im Jahr 2013, als NBC in den USA die TV-Rechte für die Premier League kaufte und Jason Sudeikis für einen Werbespot engagierte. Die Kunstfigur Ted Lasso, ein amerikanischer Footballcoach, übernimmt dabei die Tottenham Hotspur, obwohl er aber keine Ahnung von Fußball hat. Für die Folgesaison 2014 wurde ein weiterer TV-Spot gedreht, welcher quasi nahtlos an die Story des ersten Werbespots anknüpft.
Sechs Jahre später hat es Ted Lasso via Apple TV+ zum Serienstar geschafft. Was viele für einen Flop mit Ansage gehalten hatten, wurde nach dem unerwarteten Erfolg der 1. Staffel bereits für eine 2. und 3. Staffel verlängert. Der Humor und die Gags orientieren sich stark an den Szenen, welche man bereits aus den 15 Minuten der TV-Spots kennt.
Allerdings haben es die Showrunner (darunter „Scrubs“-Erfinder Bill Lawrence) geschafft, den Protagonisten so warmherzig und gewinnbringend darzustellen, dass seine Aura die Längen und unlustigen Passagen größtenteils überdecken kann. Man muss übrigens nichts mit Fußball am Hut haben, um „Ted Lasso“ amüsant zu finden – der Titelcharakter hat schließlich auch nichts mit Fußball am Hut.
05 – Normal People (Miniserie | BBC)
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12 Folgen (5h 39min)
Wo kann man es in Österreich sehen? STARZPLAY auf Amazon Video (0,97€/Monat), iTunes oder BBC iPlayer mit VPN
Cast: Daisy Edgar-Jones, Paul Mescal, Desmond Eastwood, Aislin McGuckin, Sarah Greene
Einschätzung: „Normal People“ ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans der irischen Schriftstellerin Sally Rooney aus dem Jahr 2018, der weltweit millionenfach verkauft wurde. Auch ich war damals unter den Käufern. Obwohl sich dieses Buch meiner Meinung nach nicht wirklich für eine Serien-Verfilmung geeignet hat, hat der ebenfalls aus Irland stammende Regisseur Lenny Abrahamson die Geschichte doch ziemlich gelungen in eine BBC-Miniserie adaptiert.
Die Story an sich ist schnell erklärt und kann als moderne Romeo & Julia Beziehung klassifiziert werden. Die Teenager Marianne und Connell stammen aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten und sind eigentlich in punkto Charakter und Interessen ziemlich verschieden. Trotzdem werden die beiden aber immer wieder wie magisch voneinander angezogen. Die Serie lebt vor allem vom Schauspiel und den Emotionen den beiden relativ unbekannten Hauptdarstellern Daisy Edgar-Jones und Paul Mescal. Alle anderen Protagonisten werden dafür im Grunde zu Nebendarstellern degradiert.
Ähnliches hat Regisseur und Executive Producer Abrahamson schon bei seinem Drama „Room“ (2015) geschafft. Denn auch diese Geschichte lebt von der innigen Beziehung zwischen einer entführten Mutter (Brie Larson – Oscar als Beste Hauptdarstellerin) und ihrem Sohn (Jacob Tremblay), während die gesamte restliche Welt ausgeblendet wird.
04 – Devs (Miniserie | FX)
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8 Folgen (6h 49min)
Wo kann man es in Österreich sehen? FOX auf sky oder auf Abruf in der sky Mediathek
Cast: Sonoya Mizuno, Nick Offerman, Jin Ha, Cailee Spaeny, Alison Pill
Einschätzung: Alex Garland ist einer der bedeutendsten Sci-Fi-Autoren des 21. Jahrhunderts. Für das Drehbuch von „Ex Machina“ wurde er für den Oscar nominiert. Abgesehen davon ist er Autor von „The Beach“ – bei seinem Erstlingswerk war er nur 26 Jahre alt. Bei „Devs“ hat Garland nicht nur das Drehbuch geschrieben, sondern ist auch Regisseur und Frontrunner. Die Serie thematisiert unter anderem die Multiversum-Theorie, Quantencomputer und Künstliche Intelligenz. Man sollte also zumindest ein kleines Faible für Science (Fiction) aufbringen, um dem Handlungsstrang der Serie einigermaßen folgen zu können. Man muss aber natürlich keinen PhD in Quantenmechanik besitzen.
Nick Offerman („Parks & Recreation“) mimt den CEO des fiktiven Silicon Valley Giganten amaya. Dessen streng geheimes Devs-Projekt (Anm. Devs ist die Abkürzung für Developer) arbeitet an einer bahnbrechenden Entwicklung, welche die Geschichte verändern kann. Die restliche Cast der Serie ist ziemlich unbekannt, wobei Hauptdarstellerin Sonoya Mizuno schon Nebenrollen in Garlands Werken „Ex Machina“ und „Annihilation“ bekleidete.
„Devs“ wartet immer wieder mit unerwarteten Wendungen und Schockmomenten auf, wie man das allgemein von Garland-Verfilmungen kennt. Mit einer Laufzeit von knapp unter 7 Stunden handelt es sich dabei um eine Miniserie, die man zwar nicht zwischendurch schauen sollte, aufgrund der spannenden Cliffhanger am Ende der jeweiligen Folgen wohl allerdings in maximal zwei Tagen durchschauen wird.
03 – I May Destroy You (Miniserie | BBC + HBO)
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12 Folgen (6h)
Wo kann man es in Österreich sehen? sky Mediathek, Amazon Video (kostenpflichtig), iTunes, BBC iPlayer mit VPN
Cast: Michaela Coel, Weruche Opia, Paapa Essiedu, Stephen Wright
Einschätzung: Bei „I May Destroy You“ handelt es sich um relativ harte Fernsehkost. Das von BBC und HBO coproduzierte Drama dreht sich um die Autorin Arabella, der es eigentlich ziemlich gut geht – sie hat gerade einen Buchdeal erhalten, lebt im hippen Soho und ist privat wie auch beruflich eine Influencerin. Es ändert sich jedoch alles schlagartig, weil sie versuchen muss, ihr Leben nach einer Vergewaltigung unter Einfluss von K.O.-Tropfen wieder in Griff zu bekommen.
Michaela Coel erweist sich als wahres Multitalent. Sie spielt nicht nur die Hauptrolle der Arabella, sondern hat auch das Drehbuch geschrieben und Regie geführt. Daher hat sie auch die volle Kontrolle über das Narrativ und kann die Story genau so erzählen, wie sie das will. Sie stellt laufend Fragen, welche man als Zuschauer eigentlich gar nicht beantworten will, weil alleine das Nachdenken darüber höchst unangenehm ist.
Obwohl „I May Destroy You“ mental einigermaßen belastend ist, wenn man sich auf die Story einlässt, fesselt die Serie den Zuschauer trotzdem vor den Fernseher, weil man stets wissen will, was als nächstes passiert. Die Serie kann als wichtiges Filmdokument in Zeiten der #MeToo-Bewegung angesehen werden. Von einigen Kritikern wurde die Serie sogar als „tiefgründigste jemals produzierte Serie“ bezeichnet.
02 – The Queen’s Gambit (Miniserie | Netflix)
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7 Folgen (6h 33min)
Wo kann man es in Österreich sehen? Netflix
Cast: Anya Taylor-Joy, Chloe Pirrie, Bill Camp, Marcin Dorocinski, Thomas Brodie-Sangster, Harry Meling
Einschätzung: „The Queen’s Gambit“ ist eine Serie, welche sich rund um das allgemein als langweilig verschriene Spiel der Könige dreht. Allerdings liegt der Fokus nicht wirklich auf dem Schachsport, sondern viel mehr auf der Charakterentwicklung der Hauptdarstellerin vom kleinen Waisenmädchen bis zu einer der besten Schachspielerinnen der Welt.
Anya Taylor-Joy („The New Mutants“) brilliert als junge Frau in den späten 1950ern bzw. frühen 1960ern, welche neben ihren (zu 99% männlichen) Gegnern am Schachbrett auch noch gegen ihre persönlichen Dämonen (in Form von Suchtverhalten jeglicher Art) ankämpfen muss. Beth Harmon (so ihr Name in der Serie) geht allerdings konsequent ihren Weg und wird von ihren Gegnern nicht bloß als „Frau“, sondern als „Konkurrent“ wahrgenommen.
TQG überzeugt nicht nur durch die schauspielerische Leistung der Protagonistin, sondern auch durch eloquente Dialoge und die coole Optik der 50er und 60er Jahre. Die Showrunner zeigten sich vom weltweiten Erfolg der Serie ziemlich überrascht, welche es mittlerweile zur erfolgreichsten Netflix-Miniserie aller Zeiten geschafft hat. „The Queen’s Gambit“ war initial als Miniserie konzipiert, ich bin aufgrund des Riesenerfolgs der Serie allerdings gespannt, ob man nun nicht doch über eine Fortsetzung nachdenkt, wenngleich ich eine sinnvolle Umsetzung für ziemlich schwierig erachten würde.
01 – Better Call Saul (Season 5 | Netflix)
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10 Folgen (7h 37min)
Wo kann man es in Österreich sehen? Netflix
Cast: Bob Odenkirk, Rhea Seehorn, Jonathan Banks, Michael Mando, Tony Dalton, Giancarlo Esposito
Einschätzung: Bis zum Schluss war ich mir darüber unsicher, ob TQG oder „Better Call Saul“ heuer auf dem 1. Platz meiner Liste landen wird. Ich habe mich im Endeffekt für BCS entschieden. „Breaking Bad“ ist (für mich) nämlich die beste Serie aller Zeiten und BCS das vermutlich beste Spin-Off aller Zeiten. Spätestens seit der 5. (und damit vorletzten) Staffel muss BCS überhaupt keinen Vergleich mehr vor dem epischen Vorgänger scheuen.
Wer die beiden ersten – teilweise etwas langatmigen und stellenweise langweiligen – Staffeln durchgehalten hat, wird spätestens seit der 3. Staffel mit einem nahezu perfekten Seriendrama belohnt. BCS überzeugt vor allem durch Spannung und Gewitztheit, was primär auf den Charakter von Jimmy McGill (a.k.a. Saul Goodman) zurückzuführen ist.
Warum Bob Odenkirk noch immer keine Emmy, keinen SAG-Award und keinen Golden Globe für seine Paraderolle als schlitzohriger Rechtsanwalt gewonnen hat, ist für mich unbegreiflich. Noch unerklärlicher ist jedoch, warum Rhea Seehorn für ihre Rolle als Kim Wexler bisher noch nicht einmal für einen dieser Preise nominiert wurde.
Auch die Choreographie und das Timing von Vince Gilligan – besonders in den Folgen „Bagman“ und „Bad Choice Road“ – ist absolut perfekt und sorgt immer wieder für Gänsehaut. Denn obwohl man weiß, dass einige altbekannte Charaktere nicht sterben können (weil sie sonst nicht in BB vorkommen könnten), hat auch BCS mittlerweile viele Originalcharaktere herausgebracht, die in BB nicht vorkommen und man daher auch jederzeit um ihr Leben fürchten muss.
Was habe ich sonst (nicht) geschaut?
Insgesamt habe ich heuer deutlich weniger als in vielen anderen Jahren geschaut.
The Undoing mit Nicole Kidman und Hugh Grant hatte viel Potential, war aber alles in allem ziemlich langweilig und vorhersehbar. Tiger King war kurzweilig und trashig und ich bin auch schon auf die Verfilmung mit Nicholas Cage in der Rolle des Joe Exotic gespannt. Bei Billions bin ich noch immer mitten in der 5. Staffel, weil sich viele thematische Elemente wiederholen und die Serie für mich auch etwas an Reiz verloren hat.
Von Hunters hatte ich mir wegen Jordan Peele als Executive Producer und einer Cast mit Al Pacino, Josh Radnor uvm. mehr erwartet, ich habe diese Serie allerdings mittendrin abgebrochen, weil sie mich nicht motiviert hat, die nächste Folge anzuschauen. Ebenso habe ich Perry Mason mit Matthew Rhys in der Rolle des Titelcharakters nach einer Folge abgebrochen.
Ich habe die 4. Staffel von Fargo noch nicht gesehen, weil diese derzeit nur auf Joyn verfügbar ist und abgesehen davon massiv schlechtere Kritiken als die drei Staffeln zuvor erhalten hat. Ebenso wenig habe ich bisher Lovecraft County (Kooperation von JJ Abrams und Jordan Peele) und Little Fires Everywhere (mit Reese Witherspoon und Keri Washington) geschaut.
Bei der 8. und letzten Staffel von Homeland warte ich, bis diese auch (kostenlos) auf Netflix oder Amazon Video verfügbar ist. Und das Projekt The Mandalorian (Staffel 1+2) werde ich eventuell noch im Weihnachtsurlaub angehen.
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