Nachdem ich letztes Jahr nur eine grobe Übersicht über meine Top-10 des Jahres gegeben habe, gibt es heuer in altbekannter Manier auch wieder ein ausführliches Ranking meiner Lieblingsserien aus 2024. Ich habe heuer deutlich mehr Zeit in Filme und Serien investiert und dafür weniger Livesport geschaut, denn im Gegensatz zu meinen globalen Sportteams (Manchester United, Buffalo Sabres, Chicago Bears) enttäuschen mich TV-Bewegtbilder nämlich nicht mehrmals pro Woche.

Wie schon bei meinen Lieblingsfilmen des Jahres habe ich auch bei den Serien heuer genau mitprotokolliert:

Geschaute Serien Anzahl
Insgesamt 22
Neu 17
Fortsetzungen 5
Abgebrochen 6

Diese 22 Serien laufen in Österreich verteilt auf Amazon Prime Video (ab 89,90 EUR/Jahr), Disney+ (ab 99,90 EUR/Jahr), Netflix (ab 4,99 EUR/Monat), sky (150 EUR/Jahr), AppleTV+ (9,90 EUR/Monat) und Paramount+ (7,99 EUR/Monat bzw. für sky-Abonnenten kostenlos). Um bei der überbordernden Menge an Serienmaterial auf dem laufenden Stand bleiben zu können, benötigt man im deutschsprachigen Raum mittlerweile also zumindest sechs verschiedene Abos, die von Jahr zu Jahr teurer werden und auch die Möglichkeiten des Account-Sharings immer stärker einschränken.

Serienaffinität ist also mitunter ein teures Hobby und wenn man Serien nur punktuell schaut, ergibt es durchaus auch Sinn, Abos nur für 1-2 Monate zu nehmen oder Serien gar via PPV (pay-per-view) zu kaufen. Wie auch immer, wenn man Zeit hat und Serien bzw. Filme liebt, dann ist es noch immer ein günstigeres Hobby als so manch andere.

#1 Serien von 2013 bis 2023

2023 The Bear (Staffel 1+2)
2022 Stranger Things (Staffel 4)
2021 Ted Lasso (Staffel 2)
2020 Better Call Saul (Staffel 5)
2019 Mr. Robot (Staffel 4)
2018 Killing Eve (Staffel 1)
2017 Halt And Catch Fire (Staffel 4)
2016 Stranger Things (Staffel 1)
2015 Mr. Robot (Staffel 1)
2014 Game of Thrones (Staffel 4)
2013 Breaking Bad (Staffel 5 – Teil 2)

Top-10 des Jahres 2024

Meine Top-10-Liste besteht aus acht neuen Serien, der zweiten Staffel einer Serie und einer Serie, von der ich heuer gleich vier Staffeln nachgeholt habe. Alle diese Staffeln oder Miniserien (bzw. Teile davon) haben ihre Premiere im Jahr 2024 gefeiert. Wie schon zuvor habe ich auch heuer den Metascore (von den Kritikern) und den IMDb-Score (von den Zuschauer:innen) bewusst weggelassen. Per Klick auf den Serientitel werdet ihr aber zur jeweiligen IMDb-Seite weitergeleitet.

10 | The Bear (3. Staffel | Disney+ / FX / Hulu)

Cast: Jeremy Allen White, Ayo Edebiri, Ebon Moss-Bachrach, Liza Colón-Zayas, Lionel Boyce, Abby Elliott

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Kaum eine Serie konnte in den letzten beiden Jahren so viele Preise (darunter Emmys, Golden Globes, Critics Choice Awards, BAFTAs uvm.) abstauben wie die ersten beiden Staffeln von „The Bear“. Dementsprechend gigatisch groß war die allgemeine Erwartungshaltung hinsichtlich der 3. Staffel. Diese ist aus meiner Sicht solide, hält was sie versprecht, ist aber nicht ganz auf dem Level der Vorgänger, was in diesem Fall Kritik auf hohem Niveau ist.

Wer überhaupt keine Ahnung hat, worum es bei „The Bear“ eigentlich geht: ein Spitzenkoch namens Carmy (Jeremy Allen White) kommt nach dem Tod seines großen Bruders in seine Heimatstadt Chicago zurück und beginnt im Familienbetrieb (einem Sandwich-Shop) zu arbeiten, wobei es nicht lange dabei bleibt. Während der 2. Staffel wird aus dem Sandwich-Shop ein Restaurant, in der 3. Staffel beginnt die Jagd nach den Sternen (wortwörtlich).

Wie erwartet, ist auch die dritte Staffel laut, hektisch und dramatisch, während die Background-Storys der noch weniger bekannten Hauptcharaktere (darunter auch jene von Hilfsköchin Tina) beleuchtet werden. Auch in der 3. Staffel geben sich die Gaststars wieder die Türklinke in die Hand (darunter Josh Hartnett und John Cena), denn bei „The Bear“ handelt es sich mittlerweile um ein Erzeugnis (um bei Kochbegriffen zu bleiben), bei dem die Produzenten nicht bei Stars anfragen müssen, sondern die Stars bei den Produzenten anfragen. Die 4. Staffel, die 2025 erscheinen soll, wird die Story rund um Carmy und seine Familie und Arbeitskolleg:innen zu Ende bringen.

09 | The Agency (1. Staffel | Paramount+ / Showtime)

Cast: Michael Fassbender, Jeffrey Wright, Richard Gere, Katherine Waterston, Jodie Turner-Smith, Saura Lightfoot-Leon

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Selten aber doch inkludiere ich auch Serien in meiner Liste, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung meines Postings noch nicht abgeschlossen sind. Für „The Agency“ hat Paramount+ (in den USA auf Showtime zu sehen) tief in die Tasche gegriffen und ein Ensemble von absoluten Topstars, angeführt vom zweifach oscarnominierten Michael Fassbender, verpflichtet. Regie führt u.a. Joe Wright („Darkest Hour“, „Pride & Prejudice“, „Atonement“), das Skript stammt von den Butterworth-Brüdern („Edge of Tomorrow“, „Ford v Ferrari“) und ausführende Produzenten sind George Clooney und Grant Heslov.

„Martian“, so der Codename von Fassbenders Charakter, kommt nach einem sechs Jahre langen Undercovereinsatz auf afrikanischem Boden in die CIA-Zentrale nach London zurück. Zeitgleich verschwindet der CIA-Agent mit dem Codenamen „Coyote“ in Weißrussland. Zusammen mit seinen Vorgesetzten Ogletree (Wright) und Bosko (Gere) setzt Martian alle Hebel in Bewegung, um seinen Kollegen zu finden, dessen Enttarnung schwerwiegende diplomatische Konsequenzen zur Folge hätte. Dabei entwickelt sich ein Katz- und Mausspiel, welches sich über multiple Storylines und Länder erstreckt.

„The Agency“ basiert auf der Serie „Le Bureau des Legendes“ von Eric Rochant, welche in Frankreich zwischen 2015 und 2022 auf Canal+ lief. Geändert wurden im direkten Vergleich die Namen und die Schauplätze, die Themen sind jedoch gleich (u.a. Spionage und der Kampf gegen den Terror). Die internationale Welt der Spionage und Diplomatie ist nur eine Ebene der Serie, die zweite, quasi darunterliegende Ebene ist die Psyche der Protagonisten, die mit dem Druck der ständigen Gefahr und des Enttarntwerdens zurechtkommen müssen und daher (fast) niemandem vertrauen können.

08 | 3 Body Problem (1. Staffel | Netflix)

Cast: Jovan Adepo, Liam Cunningham, Eiza González, Benedict Wong, Jonathan Pryce, John Bradley, Jess Hong

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Bei der ersten Staffel von „3 Body Problem“, das auf der Trisolaris-Trilogie von Lui Cixin basiert, handelt es sich um die teuerste Serienstaffel aller Zeiten. Richtig gehört. Mit einem Budget von 160 Mio USD war „3BP“ sogar teurer als die letzte Staffel von „Game Of Thrones“. Doch es gibt Gemeinsamkeiten mit dem Fantasy-Epos, nämlich die beiden Showrunner D.B. Weiss und David Benioff, sowie die Musik von Ramin Djawadi.

Eine ferne Bedrohung treibt die Menschheit zur Einheit: Die hochentwickelte Zivilisation der Trisolarier hat sich auf eine jahrhundertelange Reise zur Erde aufgemacht – mit der düsteren Absicht einer Invasion. Angesichts dieser existenziellen Gefahr überwindet die Menschheit ihre gewohnten Grenzen und Regierungen, Militärs und Wissenschaftler bündeln ihre Ressourcen. Technologische Innovationen werden mit bisher unvorstellbarem Aufwand vorangetrieben, während nationale Budgets für dieses eine, alles entscheidende Ziel mobilisiert werden: die Verteidigung gegen einen technologisch weit überlegenen Gegner.

Auch wenn ich die exorbitanten Kosten für die Serien nur bedingt nachvollziehen kann (bei der Cast hat man augenscheinlich gespart, denn wirkliche Stars sind keine dabei), so bleibt die Serie doch durchgehend spannend und kurzweilig. Eine Szene in der 5. Folge ist vermutlich eine der brutalsten Szenen, die ich jemals in irgendeiner Serie oder in irgendeinem Film gesehen habe. Nach einer überraschend langen Wartezeit von fast zwei Monaten gab es von Netflix übrigens grünes Licht für die 2. Staffel, die 2026 erscheinen soll. Trivia: der Titel der Serie bezieht sich auf das Dreikörperproblem aus der Astronomie.

07 | Disclaimer (Miniserie | Apple TV+)

Cast: Cate Blanchett, Kevin Kline, Sacha Baron Cohen, Lesley Manville, Leila George, Louis Partridge, Kodi Smit-McPhee

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Auch bei Disclaimer hat ein Streaming-Dienst, in diesem Falle Apple, tief in die Tasche gegriffen. Zwei Oscarpreisträger:innen (Cate Blanchett und Kevin Kline) als Protagonist und Antagonist (wobei lange unklar bleibt, wer welche Rolle einnimmt), der vierfache Oscarpreisträger Alfonso Cuaron („Roma“, „Gravity“, „Children of Men“) als Regisseur, Emmanuel Lubezki (Oscars für „Birdman“, „The Revenant“ und „Gravity“) sowie Bruno Delbonnel (6 Oscarnominierungen, u.a. für „Darkest Hour“ und „Inside Llewyn Davis“) hinter der Kamera sowie der Score von Finneas O’Connell (dem Bruder von Billie Eilish).

Die mysteriöse Lieferung des Buches eines unbekannten Schriftstellers hebelt das Leben der renommierten Journalistin Catherine Ravenscroft (Blanchett) komplett aus den Angeln. Dieser scheinbar fiktver Roman erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die sich auf eine Kurzzeit-Affäre mit einem jüngeren Mann einlässt – mitsamt der tragischen Konseqenzen für alle Beteiligten. Die Serie erzählt den Fallout dieser Enthüllung für Blanchett, für ihre Familie und die Familie des jungen Mannes. Dabei springt die Serie in ihren sieben Folgen ständig zwischen der Gegenwart und den realen Ereignissen von vor 20 Jahren sowie in der Erzählperspektive hin und her.

Die Serie (die zunächst als Film konzipiert war, was aber sich aufgrund der Länge nicht realisieren ließ) wurde u.a. bei IMDb zunächst aufgrund ihrer Langatmigkeit und Vorhersehbarkeit nur durchschnittlich bewertet, was sich jedoch mit der letzten Folge schlagartig änderte. Denn das Ende stellt vieles von dem auf den Kopf, was man bis zu diesem Zeitpunkt zu wissen vermochte und belehrt den Zuschauer auch gleichzeitig, sich erst eine Meinung zu bilden, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen.

06 | Squid Game (2. Staffel | Netflix)

Cast: Lee Jung-hae, Seong Gi-hun, Park Hae-soo, Hoyeon, Wi Ha-joon, Hwang Jun-ho

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Von allen Serien in dieser Liste ist mir die 2. Staffel von „Squid Game“ am frischesten im Gedächtnis. Das liegt daran, weil diese erst am 26. Dezember auf Netflix veröffentlicht wurde und ich große Teile des 27. Dezember damit verbracht habe. Die sieben Folgen der 2. Staffel setzen bei der Handlung knapp zwei Jahre nach Ende der 1. Staffel an, die Ende 2021 auf Netflix erschienen war und zur meistgestreamten Serie aller Zeiten (!) wurde. Neben dem kommerziellen Erfolg konnte die Serie auch zwei Emmys (Bester Hauptdarsteller & Regie) gewinnen, was für eine Serie in nicht-englischer-Sprache ein Novum war.

Der Protagonist Lee Jung-jae ist als Sieger des Überlebenskampfs 45,6 Mrd. Won (ca. 33 Millionen EUR) reicher, kann aber weder die Geschehnisse vergessen, noch den sadistischen Veranstaltern der Spiele verzeihen. Er investiert seine Millionen daher in ein Netzwerk von Kleinkriminellen, mit dem Ziel den Anwerber mit Anzug und Aktentasche zu finden, der in den U-Bahn-Stationen von Seoul die gescheiterten Existenzen für die Spiele anwirbt. Damit will er Informationen über die Location der geheimen Insel erfahren und in weiterer Folge die Spiele ein für alle Male beenden.

Ich habe einige Reviews (oder Previews) gelesen und dort war teilweise von „noch mehr Brutalität“ die Rede. Das sehe ich ganz und gar nicht so. Einerseits sind diverse Elemente schon von der 1. Staffel bekannnt und daher ist man besser darauf eingestellt. Andererseits waren einzelne Spiele und die Darstellung der gescheiterten Spieler:innen in der 1. Staffel (zumindest für mich) auch deutlich derber. Das soll jetzt nicht heißen, dass S02 ein Kindergeburtstag ist, das auf keine Fälle.

Für mich ist vielmehr überraschend, dass die 2. Staffel auf erzählerischer Ebene nicht enttäuscht, sondern neue Ideen einbringt und geschickt Verwirrung stiftet, es handelt sich also um alles andere als eine bloße Kopie. Im Gegensatz zur 1. Staffel endet die zweite Staffel mit einem klassischen Cliffhanger. Doch man muss diesmal keine drei Jahre lang warten, denn die dritte und letzte Staffel von „Squid Game“ soll bereits kommendes Jahr auf Netflix erscheinen.

05 | The Day Of The Jackal (1. Staffel | sky / Peacock)

Cast: Eddie Redmayne, Lashana Lynch, Ursula Corberó, Ben Hall, Lia Williams, Khalid Abdalla

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Bei „The Day Of The Jackal“ handelt es sich um die insgesamt 3. Verfilmung des Romans „Der Tag des Schakals“ von Frederick Forsyth, der mit seinen 86 Jahren auch als ausführender Produzent involviert ist. Im Gegensatz zum Thriller aus 1973 (mit Edward Fox unter Regie von Fred Zinnemann) und dem Remake aus 1997 (mit Bruce Willis, Richard Gere und Sidney Poitier) wurde das Material nun aber erstmals in Serienform interpretiert. Showrunner ist Ronan Bennett („Top Boy“) und für die Musik zeigt sich Oscarpreisträger Volker Bertelsmann („Im Westen Nichts Neues“) verantwortlich.

Der Schakal (Redmayne, Oscarpreisträger für „The Theory Of Everything“) ist nicht nur ein kaltblütiger und wandelbarer Auftragskiller, sondern auch ein meisterlicher Scharfschütze. Nach der Ermordung eines hochrangigen deutschen Politikers per Scharfschützengewehr gerät er ins Visier der internationalen Polizei, aber aufgrund der Einzigartigkeit der Tötung auch in die Notizbücher eines neuen Auftraggebers. Das Ziel des Auftrages: die Tötung des exzentrischen Tech-Milliardärs und Aktivisten Ulle Dag Charles, der unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen auf einer kroatischen Insel lebt. Es erstreckt sich ein Katz- und Maus-Spiel über verschiedenste Länder Europas zwischen dem Schakal und der MI6-Agentin Bianca Pullman (Lashana Lynch, u.a. als „Moneypenny“ in den Craig-Bonds bekannt), sich die als ebenbürtige Gegnerin des Killers herauskristallisiert.

Es handelt sich bei „The Day Of The Jackal“ um eine europäisch produzierte Thriller- bzw. Action-Serie in Hochglanzoptik, die im deutschsprachigen Raum von sky im Wochenrhythmus ausgestrahlt wurde. Nachdem jede Folge mit einem Cliffhanger endet, hat das zumindest bei mir dafür gesorgt, dass ich mir die jeweils neue Folge meistens direkt am Donnerstagabend angeschaut habe. Aufgrund des kommerziellen Erfolgs und auch des Erfolgs bei den Kritikern (Golden-Globe-Nominierungen für Redmayne und die beste Dramaserie) wurde die Serie (die ziemlich kompromisslos ist) bereits um eine 2. Staffel verlängert.

04 | Black Doves (1. Staffel | Netflix)

Cast: Kiera Knightley, Ben Whishaw, Sarah Lancashire, Andrew Buchan, Ella Lily Hyland, Gabrielle Creevy

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Ebenfalls noch recht frisch in meinem Gedächtnis ist die nächste Spionage- bzw. Agentenserie auf dieser Liste. Kiera Knightley („Atonement“, „Pirates Of The Caribbean“) spielt darin Helen Webb, die Ehefrau des britischen Verteidigungsministers. Neben ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter von Zwillingen hat sie allerdings ein pikantes Geheimnis.

Seit mehr als einem Jahrzehnt ist sie im Dienste der Geheimorganisation „Black Doves“ aktiv und trägt über ihre Vorgesetzte Reed (Lancarshire) vertrauliche Informationen nach außen. Diese werden von der nach monetären Grundsätzen agierenden Organisation an den Höchstbietenden verkauft. Als der scheinbare Normalo-Liebhaber von Helen von einem Scharfschützen ermordet wird, macht sie sich zusammen mit ihrem V-Mann Sam (Whishaw) auf die Suche nach den Verantwortlichen und gerät dabei im Zuge ihres Rachefeldzugs in der Londoner Unterwelt in ein Netzwerk voller Intrigen.

Egal ob Knightley (die auch für einen Golden Globe nominiert ist), Whishaw, deren Chefin Reed oder auch das durchgeknallte Assasinen-Paar Williams und Eleanor – nahezu alle Charaktere in der Serie sind auf ihre eigene Art und Weise schräg bzw. abgewichst, was für viel Blut und auch (morbiden) Spaß sorgt. Man kann generell sagen, dass die Chemie innerhalb der Cast exzellent ist. Der britische Autor und Showrunner Joe Barton (nicht zu verwechseln mit dem Ex-City-Kicker) wurde durch „Giri/Haji“ und „The Lazarus Project“ einem breiteren Publikum bekannt, mit „Black Doves“ hat er nun seinen bisher größten kommerziellen und auch kritischen Erfolg zu Buche stehen. Das grüne Licht für die 2. Staffel wurde bereits gegeben, diese wird vermutlich Ende 2025 oder 2026 im Programm von Netflix zu finden sein.

03 | Fallout (1. Staffel | Amazon Prime Video)

Cast: Ella Purnell, Walton Goggins, Aaron Moten, Moises Arias, Leslie Uggams, Zach Cherry

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Verfilmungen von Videospielen galten in der Vergangenheit als nahezu sicherer Flop, ich denke beispielsweise an „Mortal Kombat“, „Street Fighter“ oder „Super Mario Bros“ (nicht der Animationsfilm). So hatte ich bei der Ankündigung der Fallout-Serie meine berechtigten Zweifel. Immerhin handelt es sich bei Fallout um ein schräges Steampunk-Sci-Fi-Setting und gleichermaßen um eine der erfolgreichsten Videospielreihen aller Zeiten, die damit eine große und auch sehr kritische Fangemeinde hat.

Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Die Serie von Jonathan Nolan (dem Bruder von Chris Nolan, der u.a. die Drehbücher von „Memento“, „Prestige“, „Interstellar“ und der „Dark Knight Trilogie“ schrieb) und seiner Partnerin Lisa Joy (gemeinsam mit ihrem Mann war sie für „Person of Interest“ und „Westworld“ verantwortlich) kann getrost als voller Erfolg bezeichnet werden. Gaming-Fans sind (größtenteils) begeistert und auch Demografien abseits des Sci-Fi-Genres konnten sich für die Serie begeistern. Die Serie war für mehrere Emmys nominiert (u.a. „Beste Dramaserie“, „Bester Hauptdarsteller“ und „Bestes Drehbuch“) und wurde knapp nach der Veröffentlichung aufgrund des großen Erfolgs bereits für eine 2. Staffel verlängert. Genauer gesagt ist „Fallout“ die in puncto Seherzahlen bisher erfolgreichste Eigenproduktion von Amazon.

Wer die Spiele (und/oder die Serie nicht kennt), kurz zur Handlung: in Folge eines nuklearen Schlagabtauschs muss die Bevölkerung in einem postapokalyptischen Los Angeles in unterirdischen Bunkern leben, um sich vor Strahlung, Mutanten und Banditen zu schützen. Als die leicht naive Lucy MacLean (gespielt von Ella Purnell, die ihren Durchbruch mit „Yellowjackets“ schaffte) nach einem Überfall des Bunkers #33 an die Oberfläche kommt, um nach ihrem entführten Vater (Kyle MacLachlan) zu suchen, trifft sie auf ihrem Weg auf viele schräge und gefährliche Charaktere, u.a. einen mysteriösen Ghul-Kopfgeldjäger (gespielt von Walton Goggings, einem notorischen Bösewicht, u.a. in „Justified“ und mehreren Tarantino-Filmen).

02 | Baby Reindeer (Miniserie | Netflix)

Cast: Richard Gadd, Jessica Gunning, Nava Mau, Tom Goodman-Hill, Nina Sosanya, Michael Wildman

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Regelmäßig gibt es am Serienmarkt auch komplette Überraschungserfolge. Mit unbekannten Schauspieler:innen, ohne großes Budget, scheinbar aus dem Nirgendwo kommend. „Baby Reindeer“ ist ein solches Phänomen. Der Stand-Up-Comedian Donny arbeitet im Tagesberuf als Barkeeper in einem Pub. Als er eines Abends einer einsamen Frau an der Bar einen Tee spendiert und sich aus Mitleid mit ihr unterhält, ahnt er noch nicht, dass er damit den größten Fehler seines Lebens gemacht hat. Denn von diesem Moment an beginnt ihn die Frau zu stalken, sowohl persönlich als auch online – und eskaliert dabei zunehmend.

Dass die Wirklichkeit oftmals Autor der wildesten Geschichten ist, wird mit „Baby Reindeer“ eindrucksvoll bewiesen. Die Story basiert nämlich auf der autobiographischen Erfahrung des britischen Autors Richard Gadd, der seinen Angaben nach vier Jahre von einer Frau verfolgt worden ist und dabei 41.071 E-Mails, 350 Stunden Sprachnachrichten, 744 Tweets, 46 Facebook-Nachrichten und 106 DIN-A4 Seiten Briefe zugeschickt bekommen hatte.

Die Serie entwickelte sich aus einer One-Man-Show, welche Gadd geschrieben hatte, um seine Erfahrungen rund um die Stalkerin zu verarbeiten. Die Identität der echten Stalkerin ist übrigens nicht bekannt und wurde von Gadd auch nie preisgegeben. Doch im Sog des Erfolgs gab es dann eine Schadenersatz-Klage der „echten“ Stalkerin mit dem Namen Fiona Harvey. Stand Dezember 2024 ist der Ausgang der Klage noch unbekannt.

„Baby Reindeer“ wurde übrigens für 11 Emmys  in der Kategorie „Limited or Anthology Series“ nominiert und konnte sechs Preise gewinnen, u.a. Richard Gadd und Jessica Gunning als „Best Actor“ bzw. „Best Actress“, abgesehen davon durfte Gadd auch die Preise für die „Beste Serie“ und das „Beste Drehbuch“ mit nach Hause nehmen. Der Name der Serie stammt übrigens von einem seltsamen Rentierspielzeug, das ihm die Stalkerin ebenfalls zugesendet hatte.

01 | Slow Horses (1.-4. Staffel | Apple TV+)

Cast: Gary Oldman, Jack Lowden, Kristin Scott Thomas, Sophie Okonedo, Jonathan Pryce, Hugo Weaving

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Jahrelang ist die im April 2022 erstmals erschienene Serie „Slow Horses“ spurlos an mir vorübergegangen. Das liegt teilweise daran, dass ich Apple TV+ nicht ständig abonniert habe, sondern meistens immer nur dann, wenn ich durch irgendein neues Apple-Gerät irgendwelche Probemonate geschenkt bekomme. Es liegt auch daran, dass die deutsche Tagline „Ein Fall für Jackson Lamb“ mehr abschreckend als sonstwas klingt. Hier waren die Damen und Herren aus den Synchronisationsbüros mal wieder unnötig“produktiv“. Im Endeffekt aber umso besser, denn so konnte ich heuer nicht nur eine Staffel, sondern gleich vier Staffeln von „Slow Horses“ bingen.

Das Slough House in London ist sowas wie das Fegefeuer für MI5-Mitarbeiter, die bei einer wichtigen Aufgabe schwer versagt haben, aber nicht entlassen wurden (oder werden können). Die dorthin Verbannten werden als „slow horses“ bezeichnet. Im Gegensatz zu normalen MI5-Mitarbeiter:innen müssen die dorthin Versetzten langweilige Routineaufgaben ertragen, ergänzt durch psychische Schikanen ihres ungustiösen und stets schlechtgelaunten Chef Jackson Lamb (verkörpert durch Oscarpreisträger Gary Oldman), der nur darauf wartet, dass sie aus Langeweile oder Frust (oder beides) kündigen.

Neben Lamb ist River Cartwright (gespielt von Jack Lowden; Trivia: der Ehemann von Saoirse Ronan) die zweite zentrale Figur der Serie. Der Draufgänger, der nach einem Fiasko in einer Trainingseinheit strafversetzt wird, kann sich mit seiner Rolle auf der Agenten-Ersatzbank einfach nicht anfreunden und dadurch werden die Slow Horses immer wieder in Fälle verwickelt, die wichtig genug sind, um Großbritannien zu gefährden. Antagonisten sind u.a. die kompromisslose und intrigante Deputy Director General des MI5 Diana Taverner (Kristin Scott-Thomas) sowie der Auftragskiller Frank Harkness (Hugo Weaving).

„Slow Horses“ ist gleichermaßen lustig wie spannend und die Performance von Gary Oldman hat sich eigentlich alle Preise verdient, die es am TV-Himmel gibt. Der Charakter Jackson Lamb ist schlecht gekleidet, raucht, trinkt, teilt seine Flatulenzen mit der Öffentlichkeit – aber ist nebenbei halt auch ziemlich genial, wenn es drauf ankommt. Die anderen Angestellten im Slough House sind ebenfalls Alkoholiker, drogenabhängig, spielsüchtig oder borderline-soziopathisch, also so ziemlich die Antithese des klassischen Agenten-Rollenbilds.

Die Serie basiert auf der „Slough House“-Romanreihe von Mick Herron, die aus insgesamt 13 Büchern besteht. Die Serie war 2024 für insgesamt neun Emmys nominiert, konnte allerdings nur einen Preis gewinnen (für das Beste Drehbuch). Bei den Golden Globes sind neben der Serie auch Oldman und Lowden nominiert. Aufgrund des zunehmenden Erfolgs wurde „Slow Horses“ bereits um zwei weitere Staffeln verlängert, die jeweils im Frühjahr und Herbst 2025 erscheinen sollen. Dann ist es auch für mich wieder an der Zeit, ein Apple TV+ Abo abzuschließen (oder eines meiner Apple-Geräte auszutauschen).


Weitere Serien

In die Kategorie „gesehen, aber abgebrochen“ fallen bei mir heuer das preisgekrönte „Shogun“ (Disney+). Ich konnte mich hier mit dem Setting einfach nicht anfreunden und habe mich schlichtweg gelangweilt. Es ist nie ein gutes Zeichen, wenn ich eine Serie pausiere, um nachzusehen, wie lange die Folge noch dauert. Ich habe der Serie sogar eine zweite Chance gegeben, aber nach einer weiteren Folge erneut (und endgültig) abgebrochen.

Ebenfalls nur zwei Folgen habe ich von der DC-Verfilmung „The Penguin“ (sky) mit Colin Farrell in der Hauptrolle geschaut. Konkreten Grund dafür kann ich keinen nennen. Eventuell bin ich jeglicher Comicverfilmungen überdrüssig. „The Perfect Couple“ (Netflix) mit Nicole Kidman und Pierce Brosnan habe ich nach zwei Folgen abgebrochen. „Mr. and Mrs. Smith“ (Amazon) mit Donald Glover habe ich bereits nach einer Folge abgebrochen.

Bei der zweiten Staffel von „House of the Dragon“ (sky) habe ich ehrlichweise schon völlig vergessen, worum es gegangen ist. Bei „Night Country“ (sky) aus der True Detective-Anthology mit Jodie Foster in der Hauptrolle weiß ich irgendwie bis heute nicht, ob die Serie jetzt wirklich so schlecht war oder doch nicht. Kurzweilig war „The Brothers Sun“ auf Netflix, die Serie rund um eine Triaden-Familie wurde aber nach der 1. Staffel gecancelt. Die 2. Staffel von „Reacher“ (Amazon) hat genau das abgeliefert, was man sich erwarten konnte, hier werde ich auch die 3. Staffel wieder schauen.

Für alle Fußball-Fans (und United-Fans) gab es heuer die 3. Staffel von „Welcome to Wrexham“ und um den von Ryan Reynolds und Rob McElhenney gekauften walisischen Traditionsverein sowie die Dokuserie „99“ auf Amazon rund um das Treble von Manchester United kurz vor der Jahrtausendwende. „Dark Matter“ (Apple TV+) werde ich noch eine zweite Chance geben, wenn ich aufgrund der 2. Staffel von Severance (ab Januar 2025) versucht bin, den Streamingdienst zu abonnieren).

Im Jahr 2024 habe ich zum ersten Mal exakt mitprotokolliert, welche Filme ich gesehen habe. Es waren exakt 39 (neue) Filme, die ich (zum ersten Mal) gesehen habe. Teilweise im Kino, teilweise auf Streaming-Plattformen (sky, Netflix, Amazon Video, Disney+, Apple TV+, Paramount+), teilweise auch per PPV. In meinem Wertungssystem von 1 bis 10 habe ich als Höchstnote eine 9.5 vergeben, zwei Filme wurden mit 4.5 bewertet.

Bevor ich mein Kinojahr 2024 Revue passieren lasse, wie üblich eine Übersicht meinen #1-Filme der letzten (mittlerweile 11) Jahre, wobei ich noch immer über den Siegeszug von Oppenheimer (meiner #1 des Vorjahres) während der letzten Awards-Season erfreut bin. Mein Lieblings-Regisseur Christopher Nolan darf sich seit 18. Dezember 2024 übrigens auch „Sir“ nennen, nachdem er von King Charles zum Ritter ernannt wurde:

#1-Liste von 2013 bis 2023

2023 Oppenheimer
2022 The Banshees Of Inisherin
2021 Promising Young Woman
2020 Parasite
2019 Once Upon A Time In Hollywood
2018 Bohemian Rhapsody
2017 Manchester By The Sea
2016 Arrival
2015 Inside Out
2014 Whiplash
2013 Drive

Modus und Erklärung zu meiner Top-10-Liste

Wie üblich beginne ich mit einer kurzen Erklärung zu meinem persönlichen Modus: ich inkludiere wie immer alle Filme, welche ich zwischen 1.1. und (im heurigen Fall) 27.12 gesehen habe, egal ob diese schon Ende 2023 in den amerikanischen Kinos oder irgendwo anders als limited release angelaufen sind. Im Gegensatz zum Vorjahr stammen heuer auch nicht alle Filme aus der kommenden Awards-Season. In Klammer die Plattform oder das Medium, auf/in der ich den jeweiligen Film gesehen habe bzw. wo man den Film aktuell sehen kann.

Die Bewertungen von IMDb (= Zuschauerwertung) und Metascore (= Kritikerwertung) lasse ich wie schon in den vergangenen beiden Jahren in meinen Reviews bewusst weg, weil sich jeder selber eine Meinung über diese Filme bilden soll. Ich habe jedoch jeden Filmtitel mit der dazugehörigen IMDb-Seite verlinkt, die relevanten Zahlen sind also maximal einen Klick entfernt.

Auch wieder mein Disclaimer-  ich bin weder (Film-)Journalist noch will ich hier irgendwie einen auf Film-Kritiker oder Film-Experte machen – ich bin lediglich ein Filmliebhaber und dies seit mehr als 30 Jahren, daher freue ich mich jedes Jahr wieder über positives Feedback zu meinen kleinen Rezensionen :)

10. Challengers (Amazon Video)

Regie: Luca Guadagnino | Cast: Zendaya, Mike Faist, Josh O’Connor

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Bei „Challengers“ von Luca Guadagnino („Call My By Your Name“, „Queer“) handelt es sich um einen Film, bei dem ich im ersten Moment nicht wirklich wusste, was ich davon halten soll. Tashi Duncan (Zendaya) gilt als eine der besten Tennis-Nachwuchsspielerinnen der Welt. Sie freundet sich mit den Nachwuchstalenten Patrick Zweig (Josh O’Connor) und Art Donaldson (Mike Faist) an, woraus sich eine Art Dreiecksbeziehung entwickelt. Nach einer schweren Verletzung muss Tashi ihre Karriere beenden. Knapp 15 Jahre später sind Tashi und Art verheiratet, er wird von ihr trainiert und hat ihn zu mehreren Grand-Slam-Titeln geführt, während Patricks Karriere alles andere als verfolgreich verlaufen ist. Im Rahmen eines Challenger-Turniers treffen die beiden alten Rivalen/Freunde aufeinander.

Bei „Challengers“ handelt es sich nur bedingt um einen Sportfilm (die Tennis-Szenen sind teilweise etwas dings), sondern vielmehr um ein romantisch-dynamisches Liebesdrama. Egal ob der nervöse Schnitt von Marco Costa oder der Soundtrack von Trent Raznor und Atticus Ross (die NiN-Rivalen, die für „The Social Network“ und „Soul“ bereits zwei Oscars für die beste Filmmusik gewinnen konnten) – alle Komponenten verleihen „Challengers“ ein ADHD-Tempo wo man wirklich teilweise genau aufpassen muss, um nichts zu verpassen.

09. My Old Ass (Amazon Video)

Regie: Megan Park | Cast: Maisy Stelle, Aubrey Plaza, Percy Hynes White

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Aubrey Plaza (die einem größeren Publikum durch ihre Rolle als April Ludgate in „Parks & Recreation“ bekannt wurde) darf getrost als Indie-Queen bezeichnet werden. Egal ob „Safety Not Guaranteed“, „Emily The Criminal“ oder nun „My Old Ass“ – ihre schauspielerischen Stärken und ihr Charisma kann sie immer dann am besten ausspielen, wenn es sich um keine teure Hollywood-Produktion handelt bzw. sie in der Geborgenheit einer Indie-Cast agieren kann.

Die gemäß einer Abstimmung aus 2018 bekannteste Bürgerin des Bundesstaats Delaware (sie hat damals u.a. einen Herren namens Joseph R. Biden besiegt) spielt in „My Old Ass“ die imaginäre 40-jährige Version der Teenagerin Elliott, die kurz vor dem Wechsel ins College, einen letzten unbeschwerten Sommer daheim verlebt und nach dem Konsum von Mushrooms gemeinsam mit ihren Freundinnen auf einmal mit der Präsenz des älteren Ichs konfrontiert ist. Ab diesem Zeitpunkt kann sie mit der älteren Elliott auch über Textnachrichten kommunizierenn. Vor allem rät sie ihrer jüngeren Version davon ab, sich mit dem Ferialarbeiter Chad anzufreunden.

Es handelt sich bei „My Old Ass“ um eine schräge Coming-of-age Story bzw. (Summer-)Love-Story mit Elementen aus Zeitreisefilmen, die am heurigen Sundance-Festival uraufgeführt wurde. Vor allem die Präsenz der schauspielerischen Newcomerin Maisy Stella ist der Motor des Films, der zu gleichen Teilen lustig und traurig ist. Die zentrale Message des Films, die gegen Ende auch laut ausgesprochen wird, sollte man sich zu Herzen nehmen, egal wie alt man ist.

08. Heretic (Kino)

Regie: Scott Beck und Bryan Woods | Cast: Hugh Grant, Sophie Thatcher, Chloe East

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Ich bin kein riesengroßer Film von Horrorfilmen. An „Hereditary“ oder „The Babadook“ muss ich auch nach Jahren noch immer manchmal (mit Schauern) zurückdenken. Bei „Heretic“ handelt es sich um ein Werk des Regie-Duos Scott Beck und Brian Woods, die sich beispielweise für das Drehbuch von „A Quiet Place“ verantwortlich zeichnen.

Schwester Barnes (Thatcher) und Schwester Paxton (East) sind zwei junge mormonische Missionarinnen, die im Rahmen ihrer täglichen Aufgaben an die Türe von Herrn Reed klopfen. Der leicht schrullige Mann mittleren Alters lädt die beiden jungen Frauen in sein Wohnzimmer ein. Widerwillig (wie man erfährt, muss bei weiblichen Missionarinnen immer auch eine Frau im Raum sein) lassen sich die beiden auf die Einladung ein – eine Entscheidung, die sie später noch bereuen werden.

Der für seine Rom-Com-Sonnyboy-Rollen groß gewordene Hugh Grant mimt in „Heretic“ ausnahmsweise mal einen völlig anderen Typen von Charakter – nämlich einen hochintelligenten Psychopathen – und das wirklich gut, nämlich so gut, dass er beispielsweise für einen Golden Globe nominiert wurde. Bei „Heretic“ handelt es sich von Psychohorror vom Feinsten, der Film lebt von seiner – aufgrund des Settings erzeugten – Grundspannung (altes Haus mit alter Einrichtung irgendwo im Nirgendwo während eines Sturms) und der ständigen Ungewissheit, was als nächstes passieren wird, weil man lange Zeit keine Ahnung hat, was Grants Charakter im Schilde führt.

07. Rebel Ridge (Netflix)

Regie: Jeremy Saulier | Cast: Aaron Pierre, Don Johnson, AnnaSophia Robb

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Netflix bringt jedes Jahr gefühlt 500 neue Filme auf den Markt und aufgrund der absoluten Durchschnittlichkeit manches Materials (freundlich formuliert) ist es ziemlich schwierige, Kleinode wie „Rebel Ridge“ herausfiltern zu können. Ohne viel Marketing-Hype oder eine starbesetzte Cast ist der Film einer der absolut spannendsten des heurigen Jahres.

Kurz zur Handlung – Terry Richmond (gespielt von Aaron Pierre) ist ein ehemaliger Marine und radelt in die Kleinstadt Shelby Springs, um die Kaution für seinen Cousin stellen und anschließend einen Pickup-Truck für eine gemeinsame Geschäftsidee kaufen zu können. Dabei wird er von einem Polizeiauto gerammt und verletzt, sein Geld wird mit dem (falschen) Vorwurf des Drogengelds beschlagnahmt. Damit beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit für Terry, um seinen Cousin vor einer Überstellung in eine gefährliche Haftanstalt zu bewahren. Er stellt sich der örtlichen Polizei in den Weg – und dies ohne den Einsatz von Gewalt.

„Rebel Ridge“ ist ein anspruchsvoller Thriller mit vielen Überraschungen und Wendungen und übt dabei auch Kritik am US-amerikanischen Justizwesen. Die Choreographie der Action-Sequenzen mit Pierre ist überaus gelungen, ebenfalls das Spiel von Regisseur Saulier mit den Köpfen der Zuseher:innen, indem er diverse Action-Klischees auf den Kopf stellt. Ich würde mir wirklich wünschen, dass Netflix mehr auf Klasse und weniger auf Masse achtet.

06. Conclave (Kino)

Regie: Edward Berger | Cast: Ralph Fiennes, Stanley Tucci, John Lithgow, Isabella Rossellini

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Der Stern des deutschen Regisseurs Edward Berger begann vor zwei Jahren mit dem vierfach oscargekrönten „Im Westen Nichts Neues“ hell zu leuchten. Mit einem Oscar im Gepäck bekommt man auch Angebote aus Hollywood. In diesem Fall für den Vatikan-Thriller „Conclave“, der sich – nomen est omen – um die Wahl eines neuen Papstes dreht. Der Film beruht auf dem Roman von Robert Harris (u.a. „Pompeii“ und „Imperium“) und die Hauptrollen werden von Ralph Fiennes (der ziemlich sicher für den Oscar nominiert werden wird), Stanley Tucci und John Lithgow eingenommen.

Vor allem Fiennes, der als Kardinal Lawrence (dem Leiter des Kardinalskollegiums) mit inneren Konflikten und Gewissensbissen kämpft, stiehlt seinem starken Ensemble-Kollegen (das durch Isabella Rossellini als Schwester Agnes komplettiert wird) nochmal um ein Stück die Show. Der Score von Volker Bertelsmann (für IWNN mit dem Oscar ausgezeichnet) ist ebenso hervorragend wie die Kameraführung von Stéphane Fontaine, die für mich ebenfalls eine der besten des heurigen Jahres ist.

Man muss weder Katholik oder Christ sein, noch an Religion interessiert sein, um den Film trotzdem spannend finden zu können. Aufgrund der Beschränktheit der Handlung auf den Petersdom kann man „Konklave“ fast als Kammerspiel bezeichnen, das bis zum Schluss mit Wendungen aufwarten kann.

05. Inside Out 2 (Disney+)

Regie: Kelsey Mann | Cast (Stimmen): Amy Poehler, Maya Hawke, Tony Hale, Lewis Black, Phyllis Smith, Ayo Edebiri, Liza Lapira

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Inside Out war im Jahr seiner Erscheinung mein Lieblingsfilm des Jahres (siehe initiale Liste). Inside Out 2 kann diesen Platz nicht ganz erklimmen, ist aber dennoch eine äußert gelungene Fortsetzung des Oscarpreisträgers. Riley (die menschliche Protagonistin) ist mittlerweile ein Teenager und spielt nach wie vor (gut) Eishockey. In der Pubertät kommen neben Freude, Wut, Kummer, Ekel und Angst weitere Emotionen ins Spiel: Zweifel, Neid, Peinlich und Enui (Langeweile).

Die bestehenden Emotionen müssen mit ihren neuen Kolleg:innen in der Schaltzentrale von Riley erst zurecht kommen. Besonders Zweifel (im Original von Maya Hawke gesprochen) macht der „alten“ Anführerin Freude (Amy Poehler) das Leben schwer. Aktuell ist Inside Out auf Platz 8 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten und mit einem Einspielergebnis von knapp 1.7 Mrd USD  gleichermaßen erfolgreichster Animationsfilm aller Zeiten.

Wie immer schafft es Pixar vorzüglich, auf die Tränendrüse zu drücken und die eigenen Erinnerungen an die Kindheit bzw. die Teenager-Jahre hochkommen zu lassen. Ganz egal, ob man Kind ist, Kind war oder auch Kinder hat – Inside Out 2 ist sehenswert und kurzweilig. Das Rad wird nicht neu erfunden, das muss aber auch gar nicht sein.

04. Civil War (Netflix)

Regie: Alex Garland | Cast: Kirsten Dunst, Cailee Spaeny, Wagner Moura, Nick Offerman

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Alex Garland gilt als einer der visionärsten Sci-Fi-Autoren der Gegenwart. Nachdem der heute 53-jährige Brite vor knapp 30 Jahren durch seinen Roman „The Beach“ weitweit bekannt wurde, widmete er sich während der letzten 20 Jahren u.a. der Zombieapokalypse („28 Days Later“), den Gefahren von Künstlicher Intelligenz („Ex Machina“ und die Serie „Devs“), sowie dem Ende der Menschheit („Sunshine“ und „Annihilation“).

In „Civil War“ geht es hingegen „nur“ um das Ende der USA, so wie wir sie (noch) kennen. Der Film spielt in einer nahen/unbestimmten Zukunft und die Überbleibsel der Vereinigten Staaten werden von einem faschistischen Präsidenten (Nick Offerman) regiert. Die renommierte Kriegsfotografin Lee (Kirsten Dunst) begleitet die Western Forces (es handelt sich dabei um die kalifornisch-texanischen Streitkräfte, was auf Basis der politischen Zusammensetzung beider Staaten etwas abstrus anmutet) bei ihrem Vormasch auf Washington. Das Ziel der Streitkräfte ist die Befreiung bzw. Wiedervereinigung der Nation. Begleitet wird Lee dabei u.a. von der angehenden Fotojournalistin Jessie (Cailee Speany, letztes Jahr als „Pricilla“ für diverse Filmpreise nominiert). Auf dem Weg nach D.C. – das gemeinsame Ziel von Lee, Jessie und ihren Begleitern ist ein Foto bzw. ein Interview mit dem Präsidenten vor seiner Verhaftung – gerät man in mehrere brenzlige Situationen rund um Rebellen und Rednecks, wobei die draufgängerische Jessie immer mehr Risiko eingeht und damit ihre Gruppe in Gefahr bringt.

„Civil War“ greift zwei aktuelle Thematiken auf: das umbedingte Streben nach Popularität sowie die faschistoiden Tendenzen in mehreren größeren Nationen, wobei Garland einer Aussage nach keine Allegorie auf das „gegenwärtige polarisierte Dilemma in den USA“ in die Kinos bringen wollte. Wie in eigentlich allen Filmen von Garland ist der Grundton bedrückend und kompromisslos, die Anspannung liegt permanent in der Luft und ist förmlich mit den Händen zu greifen. Die finale Szene des Films ist mir aufgrund der kontradiktorischen Umsetzung durch den musikalischen Einsatz von „Dream Baby Dream“ der Elektro-Punk-Band Suicide aus dem Jahr 1979 bis heute im Gedächtnis.

03. Dune Part 2 (Kino, im Programm von sky)

Regie: Denis Villeneuve | Cast: Timothée Chalamet, Zendaya, Rebecca Ferguson, Javier Bardem, Josh Brolin, Austin Butler, Florence Pugh, Dave Bautista, Christopher Walken, Léa Seydoux, Stellan Skarsgaard, Charlotte Rampling

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Trotz des überwältigenden Erfolgs von „Dune“ mit 6 Oscars, u.a. für die beste Kamera, den besten Schnitt und die beste Filmmusik (Hans Zimmer) bekam Denis Villeneuve lange Zeit kein grünes Licht für die Dreharbeiten des zweiten Teils des Story aus der Feder von Frank Herbert. Ich habe unlängst ein FYC-Interview von Christopher Nolan mit dem frankokanadischen Regisseur auf YouTube gesehen, Warner Bros hatte offenbar trotz allen Erfolgs und des gewaltigen Einspielergebnisses Zweifel an der Verfilmbarkeit der Fortsetzung des Sci-Fi-Epos. Villeneuve hat auch selbst bestätigt, dass es für viele zentrale Themen keine wirklichen Anhaltspunkte gab, beispielweise wie man auf einen Sandwurm aufsteigt.

Die ohnehin schon epochale Cast mit Chalamet, Zendaya, Bardem, Brolin, Bautista, Ferguson und Skarsgard wurde durch Austin Butler (Elvis), Florence Pugh (Oppenheimer), Anya Taylor-Joy (Furiosa) und Christopher Walken ergänzt und fühlt sich auf der Leinwand teilweise wie ein ein Red-Carpet-Event an. Nichtsdestrotrotz sind aber neben der Regiearbeit von Villeneuve erneut die Kameraführung von Greig Fraser und der Score von Hans Zimmer die wahren Hauptdarsteller von Dune Part 2.

Es kann leicht sein, dass der Film auch heuer wieder in den technischen Oscar-Kategorien abräumt, außerdem steht uns mit der Verfilmung von Dune: Messiah irgendwann zwischen 2026 und 2027 auch der Abschluss der „Dune Trilogie“ bevor. Die Geschichte soll dem Vernehmen nach 12 Jahre nach dem Ende von Dune Part 2 spielen und die Entwicklung der zentralen Figuren Paul Atreides (vulgo Lisan al Gaib, vulgo Mahdi, vulgo Muad’Dib, vulgo Usul, vulgo The Emperor) und Chani aufgreifen.

02. Anora (Kino)

Regie: Sean Baker | Cast: Mikey Madison, Mark Eydelshteyn, Karren Karagulian, Yura Borisov, Vache Tovmasyan

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Der heurige Gewinner der Goldenen Palme von Cannes aus der Feder von Sean Baker kann man als eine moderne Version von Pretty Woman bezeichnen, nur ohne Disney-Optik und ohne jegliches Happy End. Baker („Red Rocket“, „The Florida Project“) gilt als Darling des amerikanischen Indie-Kinos, die Inhalte seiner Filme, bei denen auch immer viel Sozialkritik mitschwingt, waren für große Distributoren bis dato zu wenig massentauglich.

Anora (die von allen Ani genannt wird) arbeitet als Sexarbeiterin in einem Upper-Class-Etablissement in Manhattan. Eines Tages lernt sie während ihrer Arbeit den jungen Russen Ivan (Vanja) kennen. Der exzentrische und realitätsfremde Milliardärssohn verschaut sich in die russisch-stämmige Ani, „mietet“ sie zunächst für eine Woche und brennt dann mit ihr nach Las Vegas durch. Als die Aufpasser von Ivan (und in weiterer Folge dessen Oligarchen-Eltern) davon erfahren, entwickelt sich eine Mischung aus Road-Movie und Screwball-Comedy, die aufgrund der Skurrilität für einige Lacher sorgt, nur um dann im ultimativen Moment des Films mit einem Schlag in die Magengrube der Zuseher:innen zu eskalieren.

Baker (der sich neben dem Drehbuch auch für Regie und Schnitt verantwortlich zeigt und in diesen Kategorien jeweils für einen Critics Choice Awards nominiert wurde) ist übrigens dafür bekannt, in seinen Filmen eine Mischung aus (professionellen) Schauspielern und Laiendarstellern einzusetzen. Hauptdarstellerin Mikey Madison ist aus der TV-Serie „Better Things“ sowie aus einer Nebenrolle in „Once Upon A Time In Hollywood“ bekannt, also bisher nur ein Name für Insider. Für ihre Rolle als Anora wurde sie bereits für den Golden Globe nominiert, eine Oscar-Nominierung wird mit 99.9%-iger Wahrscheinlichkeit folgen.

01. Poor Things (Kino, im Programm von Disney+)

Regie: Yorgos Lanthimos | Cast: Emma Stone, Willen Dafoe, Mark Ruffalo, Ramy Youssef

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Kein Film hat mich heuer so sehr beeindruckt und nachhaltig beschäftigt wie „Poor Things“ von Yorgos Lanthimos („The Favourite“, „The Lobster“). Die Adaption von Frankensteins Monster mit Emma Stone in der Hauptrolle ist ein skurriles Meisterwerk, das u.a. visuelle Stilmittel für die Erzählung der Geschichte verwendet, was dem Film eine einzigartige Note verleiht. Die 34-jährige Stone hat dafür völlig verdient (sorry Lily Gladstone) den bereits zweiten Oscar ihrer Karriere für die beste Hauptdarstellerin (nach La La Land) erhalten, denn an den Charakter der Bella Baxter wird man sich auch noch in vielen Jahren erinnern.

Nach „The Favourite“ und dem zeitgleich gedrehten „Kinds of Kindness“ handelt es sich bei dem Film um die dritte Zusammenarbeit von Lanthimos und Stone, die vierte mit dem Namen „Bugonia“ wird kommendes Jahr erscheinen. Als ausführende Produzentin hat sie auch davon Abstand genommen, für die expliziten Szenen ein Body Double zu engagieren, frei nach dem Motto „ganz oder gar nicht“.

Neben dem Darstelleroscar konnte der Film auch die Trophäen für das beste Kostümdesign, das beste Produktionsdesign und das beste Makeup & Hairstyling für sich entscheiden, welche der Steampunkt-Optik ds Films die nötige Substanz verleihen. Neben Stone brillieren auch Willem Dafoe in der Rolle des (verrückten) Wissenschafters Godwin Baxter sowie Mark Ruffalo als Antagonist der Tragikomödie, was auch eine krasse Abkehr vom üblichen Rollenbild des Marvel-Veteranen darstellt. „Poor Things“ ist der Beweis dafür, dass sich die Kunstform Kino nach knapp 120 Jahren noch immer entwickelt und noch längst nicht alle Evolutionsschritte durchlaufen hat. Ich bin gespannt, wohin die Reise geht.


Flop des Jahres: Gladiator II

Zum ersten Mal habe ich heuer eine neue Kategorie für jenen Film eingeführt, der mich am meisten enttäuscht hat. Dabei handelt es sich mit riesengroßem Abstand um Gladiator II von Ridley Scott, der Fortsetzung des legendären Epos‘, auf das man 25 Jahre warten musste und dann auf jeder Linie enttäuscht wurde. Der notorische Vieldreher Scott hat scheinbar große Teile des Orginals mit Copy&Paste wiederverwendet, dabei auf einen hölzernen Hauptdarsteller (Paul Mescal) gesetzt. Die Handlung ist vom ersten bis zum letzten Moment vorhersehbar und es gibt auch klaffende Löcher in der Handlung, gekrönt durch Logikfehler. Einzig Denzel Washington als Antagonist des Filmes vermag kurzzeitig über die Ruinen von Rom hinwegzuhelfen. „Gladiator“ ist nach wie vor einer meiner Lieblingsfilme aller Zeiten, bei „Gladiator II“ hingegen verärgert es mich direkt, wie man das Vermächtnis eines Klassikers derart beschädigen kann.


Knapp nicht unter den Top10:

La Chimera„, ein Indie-Film mit Josh O’Connor als italienischer Grabräuber mit einer speziellen Gabe, „The Fall Guy„, eine Hommage an die Stuntmen dieser Welt mit Ryan Gosling und Emily Blunt in den Hauptrollen und „Hit Man“ (bei uns wieso auch immer „A Killer Romance“) mit Glen Powell in der wahren Geschichte eines Philosophielehrers der zum Undercover-Agenten wird. Das zweifach oscargekrönte „The Zone Of Interest“ von Jonathan Glazer über das Leben der Familie Höß an der Grenze zum KZ Ausschwitz. Der Mad-Max-Ableger bzw. die Ursprungsgeschichte „Furiosa“ mit Anya Taylor-Joy als spätere Imperatorin.

Mein gulity pleasure heuer war „The Beekeeper“ mit Jason Statham, einem Film in der Tradition klassischer Action-Kracher wie „Con Air“, „The Rock“ oder „Bad Boys“. Apropos „Bad Boys“ – auch der vierte und letzte (?) Teil „Ride Or Die“ wusste im Gegensatz zum schwachen Teil 3 zu gefallen. Bei „Deadpool & Wolverine“ hat man exakt bekommen, was man sich erwartet hatte (exzessive Gewalt und flotte, selbstironische Sprüche).