Nachdem ich letztes Jahr nur eine grobe Übersicht über meine Top-10 des Jahres gegeben habe, gibt es heuer in altbekannter Manier auch wieder ein ausführliches Ranking meiner Lieblingsserien aus 2024. Ich habe heuer deutlich mehr Zeit in Filme und Serien investiert und dafür weniger Livesport geschaut, denn im Gegensatz zu meinen globalen Sportteams (Manchester United, Buffalo Sabres, Chicago Bears) enttäuschen mich TV-Bewegtbilder nämlich nicht mehrmals pro Woche.
Wie schon bei meinen Lieblingsfilmen des Jahres habe ich auch bei den Serien heuer genau mitprotokolliert:
Geschaute Serien | Anzahl |
Insgesamt | 22 |
Neu | 17 |
Fortsetzungen | 5 |
Abgebrochen | 6 |
Diese 22 Serien laufen in Österreich verteilt auf Amazon Prime Video (ab 89,90 EUR/Jahr), Disney+ (ab 99,90 EUR/Jahr), Netflix (ab 4,99 EUR/Monat), sky (150 EUR/Jahr), AppleTV+ (9,90 EUR/Monat) und Paramount+ (7,99 EUR/Monat bzw. für sky-Abonnenten kostenlos). Um bei der überbordernden Menge an Serienmaterial auf dem laufenden Stand bleiben zu können, benötigt man im deutschsprachigen Raum mittlerweile also zumindest sechs verschiedene Abos, die von Jahr zu Jahr teurer werden und auch die Möglichkeiten des Account-Sharings immer stärker einschränken.
Serienaffinität ist also mitunter ein teures Hobby und wenn man Serien nur punktuell schaut, ergibt es durchaus auch Sinn, Abos nur für 1-2 Monate zu nehmen oder Serien gar via PPV (pay-per-view) zu kaufen. Wie auch immer, wenn man Zeit hat und Serien bzw. Filme liebt, dann ist es noch immer ein günstigeres Hobby als so manch andere.
#1 Serien von 2013 bis 2023
2023 | The Bear (Staffel 1+2) |
2022 | Stranger Things (Staffel 4) |
2021 | Ted Lasso (Staffel 2) |
2020 | Better Call Saul (Staffel 5) |
2019 | Mr. Robot (Staffel 4) |
2018 | Killing Eve (Staffel 1) |
2017 | Halt And Catch Fire (Staffel 4) |
2016 | Stranger Things (Staffel 1) |
2015 | Mr. Robot (Staffel 1) |
2014 | Game of Thrones (Staffel 4) |
2013 | Breaking Bad (Staffel 5 – Teil 2) |
Top-10 des Jahres 2024
Meine Top-10-Liste besteht aus acht neuen Serien, der zweiten Staffel einer Serie und einer Serie, von der ich heuer gleich vier Staffeln nachgeholt habe. Alle diese Staffeln oder Miniserien (bzw. Teile davon) haben ihre Premiere im Jahr 2024 gefeiert. Wie schon zuvor habe ich auch heuer den Metascore (von den Kritikern) und den IMDb-Score (von den Zuschauer:innen) bewusst weggelassen. Per Klick auf den Serientitel werdet ihr aber zur jeweiligen IMDb-Seite weitergeleitet.
10 | The Bear (3. Staffel | Disney+ / FX / Hulu)
Cast: Jeremy Allen White, Ayo Edebiri, Ebon Moss-Bachrach, Liza Colón-Zayas, Lionel Boyce, Abby Elliott
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Kaum eine Serie konnte in den letzten beiden Jahren so viele Preise (darunter Emmys, Golden Globes, Critics Choice Awards, BAFTAs uvm.) abstauben wie die ersten beiden Staffeln von „The Bear“. Dementsprechend gigatisch groß war die allgemeine Erwartungshaltung hinsichtlich der 3. Staffel. Diese ist aus meiner Sicht solide, hält was sie versprecht, ist aber nicht ganz auf dem Level der Vorgänger, was in diesem Fall Kritik auf hohem Niveau ist.
Wer überhaupt keine Ahnung hat, worum es bei „The Bear“ eigentlich geht: ein Spitzenkoch namens Carmy (Jeremy Allen White) kommt nach dem Tod seines großen Bruders in seine Heimatstadt Chicago zurück und beginnt im Familienbetrieb (einem Sandwich-Shop) zu arbeiten, wobei es nicht lange dabei bleibt. Während der 2. Staffel wird aus dem Sandwich-Shop ein Restaurant, in der 3. Staffel beginnt die Jagd nach den Sternen (wortwörtlich).
Wie erwartet, ist auch die dritte Staffel laut, hektisch und dramatisch, während die Background-Storys der noch weniger bekannten Hauptcharaktere (darunter auch jene von Hilfsköchin Tina) beleuchtet werden. Auch in der 3. Staffel geben sich die Gaststars wieder die Türklinke in die Hand (darunter Josh Hartnett und John Cena), denn bei „The Bear“ handelt es sich mittlerweile um ein Erzeugnis (um bei Kochbegriffen zu bleiben), bei dem die Produzenten nicht bei Stars anfragen müssen, sondern die Stars bei den Produzenten anfragen. Die 4. Staffel, die 2025 erscheinen soll, wird die Story rund um Carmy und seine Familie und Arbeitskolleg:innen zu Ende bringen.
09 | The Agency (1. Staffel | Paramount+ / Showtime)
Cast: Michael Fassbender, Jeffrey Wright, Richard Gere, Katherine Waterston, Jodie Turner-Smith, Saura Lightfoot-Leon
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Selten aber doch inkludiere ich auch Serien in meiner Liste, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung meines Postings noch nicht abgeschlossen sind. Für „The Agency“ hat Paramount+ (in den USA auf Showtime zu sehen) tief in die Tasche gegriffen und ein Ensemble von absoluten Topstars, angeführt vom zweifach oscarnominierten Michael Fassbender, verpflichtet. Regie führt u.a. Joe Wright („Darkest Hour“, „Pride & Prejudice“, „Atonement“), das Skript stammt von den Butterworth-Brüdern („Edge of Tomorrow“, „Ford v Ferrari“) und ausführende Produzenten sind George Clooney und Grant Heslov.
„Martian“, so der Codename von Fassbenders Charakter, kommt nach einem sechs Jahre langen Undercovereinsatz auf afrikanischem Boden in die CIA-Zentrale nach London zurück. Zeitgleich verschwindet der CIA-Agent mit dem Codenamen „Coyote“ in Weißrussland. Zusammen mit seinen Vorgesetzten Ogletree (Wright) und Bosko (Gere) setzt Martian alle Hebel in Bewegung, um seinen Kollegen zu finden, dessen Enttarnung schwerwiegende diplomatische Konsequenzen zur Folge hätte. Dabei entwickelt sich ein Katz- und Mausspiel, welches sich über multiple Storylines und Länder erstreckt.
„The Agency“ basiert auf der Serie „Le Bureau des Legendes“ von Eric Rochant, welche in Frankreich zwischen 2015 und 2022 auf Canal+ lief. Geändert wurden im direkten Vergleich die Namen und die Schauplätze, die Themen sind jedoch gleich (u.a. Spionage und der Kampf gegen den Terror). Die internationale Welt der Spionage und Diplomatie ist nur eine Ebene der Serie, die zweite, quasi darunterliegende Ebene ist die Psyche der Protagonisten, die mit dem Druck der ständigen Gefahr und des Enttarntwerdens zurechtkommen müssen und daher (fast) niemandem vertrauen können.
08 | 3 Body Problem (1. Staffel | Netflix)
Cast: Jovan Adepo, Liam Cunningham, Eiza González, Benedict Wong, Jonathan Pryce, John Bradley, Jess Hong
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Bei der ersten Staffel von „3 Body Problem“, das auf der Trisolaris-Trilogie von Lui Cixin basiert, handelt es sich um die teuerste Serienstaffel aller Zeiten. Richtig gehört. Mit einem Budget von 160 Mio USD war „3BP“ sogar teurer als die letzte Staffel von „Game Of Thrones“. Doch es gibt Gemeinsamkeiten mit dem Fantasy-Epos, nämlich die beiden Showrunner D.B. Weiss und David Benioff, sowie die Musik von Ramin Djawadi.
Eine ferne Bedrohung treibt die Menschheit zur Einheit: Die hochentwickelte Zivilisation der Trisolarier hat sich auf eine jahrhundertelange Reise zur Erde aufgemacht – mit der düsteren Absicht einer Invasion. Angesichts dieser existenziellen Gefahr überwindet die Menschheit ihre gewohnten Grenzen und Regierungen, Militärs und Wissenschaftler bündeln ihre Ressourcen. Technologische Innovationen werden mit bisher unvorstellbarem Aufwand vorangetrieben, während nationale Budgets für dieses eine, alles entscheidende Ziel mobilisiert werden: die Verteidigung gegen einen technologisch weit überlegenen Gegner.
Auch wenn ich die exorbitanten Kosten für die Serien nur bedingt nachvollziehen kann (bei der Cast hat man augenscheinlich gespart, denn wirkliche Stars sind keine dabei), so bleibt die Serie doch durchgehend spannend und kurzweilig. Eine Szene in der 5. Folge ist vermutlich eine der brutalsten Szenen, die ich jemals in irgendeiner Serie oder in irgendeinem Film gesehen habe. Nach einer überraschend langen Wartezeit von fast zwei Monaten gab es von Netflix übrigens grünes Licht für die 2. Staffel, die 2026 erscheinen soll. Trivia: der Titel der Serie bezieht sich auf das Dreikörperproblem aus der Astronomie.
07 | Disclaimer (Miniserie | Apple TV+)
Cast: Cate Blanchett, Kevin Kline, Sacha Baron Cohen, Lesley Manville, Leila George, Louis Partridge, Kodi Smit-McPhee
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Auch bei Disclaimer hat ein Streaming-Dienst, in diesem Falle Apple, tief in die Tasche gegriffen. Zwei Oscarpreisträger:innen (Cate Blanchett und Kevin Kline) als Protagonist und Antagonist (wobei lange unklar bleibt, wer welche Rolle einnimmt), der vierfache Oscarpreisträger Alfonso Cuaron („Roma“, „Gravity“, „Children of Men“) als Regisseur, Emmanuel Lubezki (Oscars für „Birdman“, „The Revenant“ und „Gravity“) sowie Bruno Delbonnel (6 Oscarnominierungen, u.a. für „Darkest Hour“ und „Inside Llewyn Davis“) hinter der Kamera sowie der Score von Finneas O’Connell (dem Bruder von Billie Eilish).
Die mysteriöse Lieferung des Buches eines unbekannten Schriftstellers hebelt das Leben der renommierten Journalistin Catherine Ravenscroft (Blanchett) komplett aus den Angeln. Dieser scheinbar fiktver Roman erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die sich auf eine Kurzzeit-Affäre mit einem jüngeren Mann einlässt – mitsamt der tragischen Konseqenzen für alle Beteiligten. Die Serie erzählt den Fallout dieser Enthüllung für Blanchett, für ihre Familie und die Familie des jungen Mannes. Dabei springt die Serie in ihren sieben Folgen ständig zwischen der Gegenwart und den realen Ereignissen von vor 20 Jahren sowie in der Erzählperspektive hin und her.
Die Serie (die zunächst als Film konzipiert war, was aber sich aufgrund der Länge nicht realisieren ließ) wurde u.a. bei IMDb zunächst aufgrund ihrer Langatmigkeit und Vorhersehbarkeit nur durchschnittlich bewertet, was sich jedoch mit der letzten Folge schlagartig änderte. Denn das Ende stellt vieles von dem auf den Kopf, was man bis zu diesem Zeitpunkt zu wissen vermochte und belehrt den Zuschauer auch gleichzeitig, sich erst eine Meinung zu bilden, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen.
06 | Squid Game (2. Staffel | Netflix)
Cast: Lee Jung-hae, Seong Gi-hun, Park Hae-soo, Hoyeon, Wi Ha-joon, Hwang Jun-ho
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Von allen Serien in dieser Liste ist mir die 2. Staffel von „Squid Game“ am frischesten im Gedächtnis. Das liegt daran, weil diese erst am 26. Dezember auf Netflix veröffentlicht wurde und ich große Teile des 27. Dezember damit verbracht habe. Die sieben Folgen der 2. Staffel setzen bei der Handlung knapp zwei Jahre nach Ende der 1. Staffel an, die Ende 2021 auf Netflix erschienen war und zur meistgestreamten Serie aller Zeiten (!) wurde. Neben dem kommerziellen Erfolg konnte die Serie auch zwei Emmys (Bester Hauptdarsteller & Regie) gewinnen, was für eine Serie in nicht-englischer-Sprache ein Novum war.
Der Protagonist Lee Jung-jae ist als Sieger des Überlebenskampfs 45,6 Mrd. Won (ca. 33 Millionen EUR) reicher, kann aber weder die Geschehnisse vergessen, noch den sadistischen Veranstaltern der Spiele verzeihen. Er investiert seine Millionen daher in ein Netzwerk von Kleinkriminellen, mit dem Ziel den Anwerber mit Anzug und Aktentasche zu finden, der in den U-Bahn-Stationen von Seoul die gescheiterten Existenzen für die Spiele anwirbt. Damit will er Informationen über die Location der geheimen Insel erfahren und in weiterer Folge die Spiele ein für alle Male beenden.
Ich habe einige Reviews (oder Previews) gelesen und dort war teilweise von „noch mehr Brutalität“ die Rede. Das sehe ich ganz und gar nicht so. Einerseits sind diverse Elemente schon von der 1. Staffel bekannnt und daher ist man besser darauf eingestellt. Andererseits waren einzelne Spiele und die Darstellung der gescheiterten Spieler:innen in der 1. Staffel (zumindest für mich) auch deutlich derber. Das soll jetzt nicht heißen, dass S02 ein Kindergeburtstag ist, das auf keine Fälle.
Für mich ist vielmehr überraschend, dass die 2. Staffel auf erzählerischer Ebene nicht enttäuscht, sondern neue Ideen einbringt und geschickt Verwirrung stiftet, es handelt sich also um alles andere als eine bloße Kopie. Im Gegensatz zur 1. Staffel endet die zweite Staffel mit einem klassischen Cliffhanger. Doch man muss diesmal keine drei Jahre lang warten, denn die dritte und letzte Staffel von „Squid Game“ soll bereits kommendes Jahr auf Netflix erscheinen.
05 | The Day Of The Jackal (1. Staffel | sky / Peacock)
Cast: Eddie Redmayne, Lashana Lynch, Ursula Corberó, Ben Hall, Lia Williams, Khalid Abdalla
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Bei „The Day Of The Jackal“ handelt es sich um die insgesamt 3. Verfilmung des Romans „Der Tag des Schakals“ von Frederick Forsyth, der mit seinen 86 Jahren auch als ausführender Produzent involviert ist. Im Gegensatz zum Thriller aus 1973 (mit Edward Fox unter Regie von Fred Zinnemann) und dem Remake aus 1997 (mit Bruce Willis, Richard Gere und Sidney Poitier) wurde das Material nun aber erstmals in Serienform interpretiert. Showrunner ist Ronan Bennett („Top Boy“) und für die Musik zeigt sich Oscarpreisträger Volker Bertelsmann („Im Westen Nichts Neues“) verantwortlich.
Der Schakal (Redmayne, Oscarpreisträger für „The Theory Of Everything“) ist nicht nur ein kaltblütiger und wandelbarer Auftragskiller, sondern auch ein meisterlicher Scharfschütze. Nach der Ermordung eines hochrangigen deutschen Politikers per Scharfschützengewehr gerät er ins Visier der internationalen Polizei, aber aufgrund der Einzigartigkeit der Tötung auch in die Notizbücher eines neuen Auftraggebers. Das Ziel des Auftrages: die Tötung des exzentrischen Tech-Milliardärs und Aktivisten Ulle Dag Charles, der unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen auf einer kroatischen Insel lebt. Es erstreckt sich ein Katz- und Maus-Spiel über verschiedenste Länder Europas zwischen dem Schakal und der MI6-Agentin Bianca Pullman (Lashana Lynch, u.a. als „Moneypenny“ in den Craig-Bonds bekannt), sich die als ebenbürtige Gegnerin des Killers herauskristallisiert.
Es handelt sich bei „The Day Of The Jackal“ um eine europäisch produzierte Thriller- bzw. Action-Serie in Hochglanzoptik, die im deutschsprachigen Raum von sky im Wochenrhythmus ausgestrahlt wurde. Nachdem jede Folge mit einem Cliffhanger endet, hat das zumindest bei mir dafür gesorgt, dass ich mir die jeweils neue Folge meistens direkt am Donnerstagabend angeschaut habe. Aufgrund des kommerziellen Erfolgs und auch des Erfolgs bei den Kritikern (Golden-Globe-Nominierungen für Redmayne und die beste Dramaserie) wurde die Serie (die ziemlich kompromisslos ist) bereits um eine 2. Staffel verlängert.
04 | Black Doves (1. Staffel | Netflix)
Cast: Kiera Knightley, Ben Whishaw, Sarah Lancashire, Andrew Buchan, Ella Lily Hyland, Gabrielle Creevy
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Ebenfalls noch recht frisch in meinem Gedächtnis ist die nächste Spionage- bzw. Agentenserie auf dieser Liste. Kiera Knightley („Atonement“, „Pirates Of The Caribbean“) spielt darin Helen Webb, die Ehefrau des britischen Verteidigungsministers. Neben ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter von Zwillingen hat sie allerdings ein pikantes Geheimnis.
Seit mehr als einem Jahrzehnt ist sie im Dienste der Geheimorganisation „Black Doves“ aktiv und trägt über ihre Vorgesetzte Reed (Lancarshire) vertrauliche Informationen nach außen. Diese werden von der nach monetären Grundsätzen agierenden Organisation an den Höchstbietenden verkauft. Als der scheinbare Normalo-Liebhaber von Helen von einem Scharfschützen ermordet wird, macht sie sich zusammen mit ihrem V-Mann Sam (Whishaw) auf die Suche nach den Verantwortlichen und gerät dabei im Zuge ihres Rachefeldzugs in der Londoner Unterwelt in ein Netzwerk voller Intrigen.
Egal ob Knightley (die auch für einen Golden Globe nominiert ist), Whishaw, deren Chefin Reed oder auch das durchgeknallte Assasinen-Paar Williams und Eleanor – nahezu alle Charaktere in der Serie sind auf ihre eigene Art und Weise schräg bzw. abgewichst, was für viel Blut und auch (morbiden) Spaß sorgt. Man kann generell sagen, dass die Chemie innerhalb der Cast exzellent ist. Der britische Autor und Showrunner Joe Barton (nicht zu verwechseln mit dem Ex-City-Kicker) wurde durch „Giri/Haji“ und „The Lazarus Project“ einem breiteren Publikum bekannt, mit „Black Doves“ hat er nun seinen bisher größten kommerziellen und auch kritischen Erfolg zu Buche stehen. Das grüne Licht für die 2. Staffel wurde bereits gegeben, diese wird vermutlich Ende 2025 oder 2026 im Programm von Netflix zu finden sein.
03 | Fallout (1. Staffel | Amazon Prime Video)
Cast: Ella Purnell, Walton Goggins, Aaron Moten, Moises Arias, Leslie Uggams, Zach Cherry
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Verfilmungen von Videospielen galten in der Vergangenheit als nahezu sicherer Flop, ich denke beispielsweise an „Mortal Kombat“, „Street Fighter“ oder „Super Mario Bros“ (nicht der Animationsfilm). So hatte ich bei der Ankündigung der Fallout-Serie meine berechtigten Zweifel. Immerhin handelt es sich bei Fallout um ein schräges Steampunk-Sci-Fi-Setting und gleichermaßen um eine der erfolgreichsten Videospielreihen aller Zeiten, die damit eine große und auch sehr kritische Fangemeinde hat.
Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Die Serie von Jonathan Nolan (dem Bruder von Chris Nolan, der u.a. die Drehbücher von „Memento“, „Prestige“, „Interstellar“ und der „Dark Knight Trilogie“ schrieb) und seiner Partnerin Lisa Joy (gemeinsam mit ihrem Mann war sie für „Person of Interest“ und „Westworld“ verantwortlich) kann getrost als voller Erfolg bezeichnet werden. Gaming-Fans sind (größtenteils) begeistert und auch Demografien abseits des Sci-Fi-Genres konnten sich für die Serie begeistern. Die Serie war für mehrere Emmys nominiert (u.a. „Beste Dramaserie“, „Bester Hauptdarsteller“ und „Bestes Drehbuch“) und wurde knapp nach der Veröffentlichung aufgrund des großen Erfolgs bereits für eine 2. Staffel verlängert. Genauer gesagt ist „Fallout“ die in puncto Seherzahlen bisher erfolgreichste Eigenproduktion von Amazon.
Wer die Spiele (und/oder die Serie nicht kennt), kurz zur Handlung: in Folge eines nuklearen Schlagabtauschs muss die Bevölkerung in einem postapokalyptischen Los Angeles in unterirdischen Bunkern leben, um sich vor Strahlung, Mutanten und Banditen zu schützen. Als die leicht naive Lucy MacLean (gespielt von Ella Purnell, die ihren Durchbruch mit „Yellowjackets“ schaffte) nach einem Überfall des Bunkers #33 an die Oberfläche kommt, um nach ihrem entführten Vater (Kyle MacLachlan) zu suchen, trifft sie auf ihrem Weg auf viele schräge und gefährliche Charaktere, u.a. einen mysteriösen Ghul-Kopfgeldjäger (gespielt von Walton Goggings, einem notorischen Bösewicht, u.a. in „Justified“ und mehreren Tarantino-Filmen).
02 | Baby Reindeer (Miniserie | Netflix)
Cast: Richard Gadd, Jessica Gunning, Nava Mau, Tom Goodman-Hill, Nina Sosanya, Michael Wildman
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Regelmäßig gibt es am Serienmarkt auch komplette Überraschungserfolge. Mit unbekannten Schauspieler:innen, ohne großes Budget, scheinbar aus dem Nirgendwo kommend. „Baby Reindeer“ ist ein solches Phänomen. Der Stand-Up-Comedian Donny arbeitet im Tagesberuf als Barkeeper in einem Pub. Als er eines Abends einer einsamen Frau an der Bar einen Tee spendiert und sich aus Mitleid mit ihr unterhält, ahnt er noch nicht, dass er damit den größten Fehler seines Lebens gemacht hat. Denn von diesem Moment an beginnt ihn die Frau zu stalken, sowohl persönlich als auch online – und eskaliert dabei zunehmend.
Dass die Wirklichkeit oftmals Autor der wildesten Geschichten ist, wird mit „Baby Reindeer“ eindrucksvoll bewiesen. Die Story basiert nämlich auf der autobiographischen Erfahrung des britischen Autors Richard Gadd, der seinen Angaben nach vier Jahre von einer Frau verfolgt worden ist und dabei 41.071 E-Mails, 350 Stunden Sprachnachrichten, 744 Tweets, 46 Facebook-Nachrichten und 106 DIN-A4 Seiten Briefe zugeschickt bekommen hatte.
Die Serie entwickelte sich aus einer One-Man-Show, welche Gadd geschrieben hatte, um seine Erfahrungen rund um die Stalkerin zu verarbeiten. Die Identität der echten Stalkerin ist übrigens nicht bekannt und wurde von Gadd auch nie preisgegeben. Doch im Sog des Erfolgs gab es dann eine Schadenersatz-Klage der „echten“ Stalkerin mit dem Namen Fiona Harvey. Stand Dezember 2024 ist der Ausgang der Klage noch unbekannt.
„Baby Reindeer“ wurde übrigens für 11 Emmys in der Kategorie „Limited or Anthology Series“ nominiert und konnte sechs Preise gewinnen, u.a. Richard Gadd und Jessica Gunning als „Best Actor“ bzw. „Best Actress“, abgesehen davon durfte Gadd auch die Preise für die „Beste Serie“ und das „Beste Drehbuch“ mit nach Hause nehmen. Der Name der Serie stammt übrigens von einem seltsamen Rentierspielzeug, das ihm die Stalkerin ebenfalls zugesendet hatte.
01 | Slow Horses (1.-4. Staffel | Apple TV+)
Cast: Gary Oldman, Jack Lowden, Kristin Scott Thomas, Sophie Okonedo, Jonathan Pryce, Hugo Weaving
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Jahrelang ist die im April 2022 erstmals erschienene Serie „Slow Horses“ spurlos an mir vorübergegangen. Das liegt teilweise daran, dass ich Apple TV+ nicht ständig abonniert habe, sondern meistens immer nur dann, wenn ich durch irgendein neues Apple-Gerät irgendwelche Probemonate geschenkt bekomme. Es liegt auch daran, dass die deutsche Tagline „Ein Fall für Jackson Lamb“ mehr abschreckend als sonstwas klingt. Hier waren die Damen und Herren aus den Synchronisationsbüros mal wieder unnötig“produktiv“. Im Endeffekt aber umso besser, denn so konnte ich heuer nicht nur eine Staffel, sondern gleich vier Staffeln von „Slow Horses“ bingen.
Das Slough House in London ist sowas wie das Fegefeuer für MI5-Mitarbeiter, die bei einer wichtigen Aufgabe schwer versagt haben, aber nicht entlassen wurden (oder werden können). Die dorthin Verbannten werden als „slow horses“ bezeichnet. Im Gegensatz zu normalen MI5-Mitarbeiter:innen müssen die dorthin Versetzten langweilige Routineaufgaben ertragen, ergänzt durch psychische Schikanen ihres ungustiösen und stets schlechtgelaunten Chef Jackson Lamb (verkörpert durch Oscarpreisträger Gary Oldman), der nur darauf wartet, dass sie aus Langeweile oder Frust (oder beides) kündigen.
Neben Lamb ist River Cartwright (gespielt von Jack Lowden; Trivia: der Ehemann von Saoirse Ronan) die zweite zentrale Figur der Serie. Der Draufgänger, der nach einem Fiasko in einer Trainingseinheit strafversetzt wird, kann sich mit seiner Rolle auf der Agenten-Ersatzbank einfach nicht anfreunden und dadurch werden die Slow Horses immer wieder in Fälle verwickelt, die wichtig genug sind, um Großbritannien zu gefährden. Antagonisten sind u.a. die kompromisslose und intrigante Deputy Director General des MI5 Diana Taverner (Kristin Scott-Thomas) sowie der Auftragskiller Frank Harkness (Hugo Weaving).
„Slow Horses“ ist gleichermaßen lustig wie spannend und die Performance von Gary Oldman hat sich eigentlich alle Preise verdient, die es am TV-Himmel gibt. Der Charakter Jackson Lamb ist schlecht gekleidet, raucht, trinkt, teilt seine Flatulenzen mit der Öffentlichkeit – aber ist nebenbei halt auch ziemlich genial, wenn es drauf ankommt. Die anderen Angestellten im Slough House sind ebenfalls Alkoholiker, drogenabhängig, spielsüchtig oder borderline-soziopathisch, also so ziemlich die Antithese des klassischen Agenten-Rollenbilds.
Die Serie basiert auf der „Slough House“-Romanreihe von Mick Herron, die aus insgesamt 13 Büchern besteht. Die Serie war 2024 für insgesamt neun Emmys nominiert, konnte allerdings nur einen Preis gewinnen (für das Beste Drehbuch). Bei den Golden Globes sind neben der Serie auch Oldman und Lowden nominiert. Aufgrund des zunehmenden Erfolgs wurde „Slow Horses“ bereits um zwei weitere Staffeln verlängert, die jeweils im Frühjahr und Herbst 2025 erscheinen sollen. Dann ist es auch für mich wieder an der Zeit, ein Apple TV+ Abo abzuschließen (oder eines meiner Apple-Geräte auszutauschen).
Weitere Serien
In die Kategorie „gesehen, aber abgebrochen“ fallen bei mir heuer das preisgekrönte „Shogun“ (Disney+). Ich konnte mich hier mit dem Setting einfach nicht anfreunden und habe mich schlichtweg gelangweilt. Es ist nie ein gutes Zeichen, wenn ich eine Serie pausiere, um nachzusehen, wie lange die Folge noch dauert. Ich habe der Serie sogar eine zweite Chance gegeben, aber nach einer weiteren Folge erneut (und endgültig) abgebrochen.
Ebenfalls nur zwei Folgen habe ich von der DC-Verfilmung „The Penguin“ (sky) mit Colin Farrell in der Hauptrolle geschaut. Konkreten Grund dafür kann ich keinen nennen. Eventuell bin ich jeglicher Comicverfilmungen überdrüssig. „The Perfect Couple“ (Netflix) mit Nicole Kidman und Pierce Brosnan habe ich nach zwei Folgen abgebrochen. „Mr. and Mrs. Smith“ (Amazon) mit Donald Glover habe ich bereits nach einer Folge abgebrochen.
Bei der zweiten Staffel von „House of the Dragon“ (sky) habe ich ehrlichweise schon völlig vergessen, worum es gegangen ist. Bei „Night Country“ (sky) aus der True Detective-Anthology mit Jodie Foster in der Hauptrolle weiß ich irgendwie bis heute nicht, ob die Serie jetzt wirklich so schlecht war oder doch nicht. Kurzweilig war „The Brothers Sun“ auf Netflix, die Serie rund um eine Triaden-Familie wurde aber nach der 1. Staffel gecancelt. Die 2. Staffel von „Reacher“ (Amazon) hat genau das abgeliefert, was man sich erwarten konnte, hier werde ich auch die 3. Staffel wieder schauen.
Für alle Fußball-Fans (und United-Fans) gab es heuer die 3. Staffel von „Welcome to Wrexham“ und um den von Ryan Reynolds und Rob McElhenney gekauften walisischen Traditionsverein sowie die Dokuserie „99“ auf Amazon rund um das Treble von Manchester United kurz vor der Jahrtausendwende. „Dark Matter“ (Apple TV+) werde ich noch eine zweite Chance geben, wenn ich aufgrund der 2. Staffel von Severance (ab Januar 2025) versucht bin, den Streamingdienst zu abonnieren).
Neueste Kommentare